Tag Archives: Berlin

Auto-Ladesäule angezündet

Berlin, 19. Januar 2023 In der Nacht von Donnerstag (den 19.01.) auf Freitag wurde eine Elektroauto-Ladesäule am Engelbecken in Berlin Kreuzberg in Flammen gesetzt. Es ist in einer Nacht voller internationaler Aktionen passiert, um Solidaritaet mit unserem Comrade Alfredo Cospito zu zeigen. Es wird darüber berichtet, dass er bald zwangsernährt werden soll, wogegen er sich […]

Fuhrpark von Internethändler abgefackelt

via Süddeutsche Zeitung

Zahlreiche Kleintransporter sind in Berlin-Tempelhof angezündet worden. Insgesamt wurden in der Nacht zu Montag 25 Autos durch das Feuer zerstört oder beschädigt. Die Transporter gehörten zu einem internationalen Internethändler. Die Polizei gehe zunächst nicht von einer politischen Tat aus, sagte eine Sprecherin.

Die Autos standen auf einem Firmen-Parkplatz in einem Gewerbegebiet in der Germaniastraße an der Stadtautobahn in Tempelhof. Wegen des starken Rauches war die Autobahn gegen 3.40 Uhr nach Angaben der Polizei für kurze Zeit zwischen den Ausfahrten Tempelhofer Damm und Oberlandstraße gesperrt. 46 Feuerwehrleute waren im Einsatz und löschten die Flammen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

(B) Angriff mit Feuer für Thanos Chatziangelou

via de.indymedia.org

„Der Staat ist nicht etwas, das durch eine Revolution zerstört werden kann, sondern er ist eine Bedingung, ein bestimmtes Verhältnis zwischen den Menschen, eine Art des menschlichen Verhaltens; wir zerstören ihn, indem wir andere Beziehungen eingehen, indem wir uns anders verhalten.“

– Gustav Landauer

Als wir in den ersten Stunden des 3. Januar den Spirit der Solidarität nach Berlin-Neukölln trugen, befand sich Thanos Chatziangelou im 15. Tag seines Hunger- und Durststreiks.

Unser Ziel war ein Lastwagen der Autovermietung Hertz, den wir vollständig verbrannten weil Hertz – nicht nur in Griechenland, aber dort besonders – dem Feind (Polizei, Militär, private Sicherheitskräfte) zu ermäßigten Preisen Fahrzeuge zur Verfügung stellt. In den USA musste Hertz im Dezember fast 170 Millionen Dollar Entschädigung an ehemaliger KundInnen zahlen, die von Hertz zu unrecht des Diebstahls von Mietwagen beschuldigt wurden und dafür teilweise im Knast landeten.

Als geeigneten Ort des Feuers fanden wir die Sonnenallee in Neukölln, eine Nachbarschaft in der es häufiger zu Auseinandersetzungen mit der Polizei kommt. Nach den Ausschreitungen dort zu Silvester tobt sich die Hetze der PolitikerInnen und Presse an den „migrantischen Jugendlichen“ aus. Wir hingegen begrüßen jede Rakete und jeden Böller, die gegen die Bullen eingesetzt wurden und solidarisieren uns mit den RandaliererInnen.

Für die Erfüllung der Forderungen von Thanos Chatziangelou!

Solidarität mit den 11 türkischen Gefangenen, die sich ebenfalls in Griechenland im Hungerstreik befinden!

Freiheit für Alfredo Cospito, im Hungerstreik in Italien!

Kraft für alle widerständigen Gefangenen, deren Namen jeden Text endlos machen würden!

fire for alfredo

Via de.indymedia.org

this night we set fire to pigs‘ cars in front of a police station in berlin.

we dedicate our action to alfredo, anna, juan and ivan. they are all on hunger strike against the brutal repression by the italian state.
in the night before alfredo’s court hearing to review the 41-bis measures against him, we send a message of solidarity. we, your friends and accomplices around the world, walk next to you on the path of refusal and attack.

with the sentence, the italian state wants to silence alfredo and prevent him from spreading the anarchist idea of total liberation, subversion and autonomy. but they forget that there are many of us and we are everywhere .

41-bis is used as an instrument of control against our comrades. the number of criminal acts punishable by imprisonment is increasing, as is the severity of the punishments. but you will not silence us, you will not suffocate our rebellion.

our targets are all the repressive instruments of the nation states, like police, prisons, solitary confinement, §129a, 41-bis. there is no difference between italy and germany, there is no difference between all these so called „democracies“. our enemy is the cruel system we live in and all those who want to maintain it.

these flames are also an expression of the flame of rage that burns under our skin after the racist murders committed by the pigs in the last months. those who were involved in the murder of mouhamed lamine dramé and defend the murderers: feel our hatred and wait for us, ready to strike in revenge, breathing down your necks.

with this action we also show our solidarity with our comrades and the community of the squatted prosfygika in athens, and we make it clear that we will not accept any attack on our structures without resistance.

LIBERTÀ PER ALFREDO, ANNA, IVAN E JUAN! LIBERTÀ PER TUTTI E TUTTE!

Via Berliner Morgenpost

An der Rollbergstraße in Neukölln wurden in der Nacht zu Donnerstag zwei Gruppenwagen der Polizei angezündet.

Berlin. In der Nacht zum Donnerstag sind zwei Polizeiautos in Neukölln angezündet worden. Das Feuer an den Einsatzwagen wurde gegen kurz nach drei Uhr vor dem Dienstgebäude des Abschnitt 55 an der Ecke Rollberg- und Hans-Schiftan-Straße bemerkt, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei am Morgen bestätigte. Ob die beiden Gruppenwagen dem Abschnitt zuzuordnen sind, sei allerdings noch unklar. „Wir gehen aber von vorsätzlicher Brandstiftung aus“, so die Sprecherin.

Zunächst sollen Polizisten versucht haben, die Flammen zu löschen. Erst als die alarmierte Feuerwehr eintraf, wurde der Brand vollständig erstickt. 16 Feuerwehrleute waren im Einsatz, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Wagen komplett ausbrannten. Da eine politisch motivierte Tat vermutet wird, hat der Staatsschutz des Landeskriminalamts die Ermittlungen übernommen.

DPolG: Feiger Angriff auf Handlungsfähigkeit der Polizei

„Wir können diesen unglaublichen Hass nicht nachvollziehen und sind schockiert über diese Tat“, hieß es von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin. „Wer Fahrzeuge in direkter Gebäudenähe anzündet, nimmt zusätzlich zum Sachschaden auch schwerste Verletzungen von Menschen in Kauf.“

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) wertete die Anschlag als „feigen Angriff auf die Handlungsfähigkeit der Polizei Berlin“. Er gefährde „die Sicherheit und Menschenleben in lebensbedrohlichen Situationen“.

(B) Ihr seid die Krise: Farbe/Glasbruch bei den Grünen und der SPD

via de.indymedia.org
Noch zwei Parteibüros der Grünen sowie ein Büro der SPD wurden Ziel wütender Menschen, die Krieg, Krise und Umweltzerstörung nicht länger erdulden.
Die Parteien, aus denen wir wählen sollen, haben keine Antworten auf die Probleme der Erde. Sie und der Parlamentarismus sind das Problem. So hätten wir, als wir Sonntag Nacht mit Hämmern und Farbe ausgeschwärmt sind, jedes beliebige Parteibüro in unsere Liste von Zielen aufnehmen können. Der Kapitalismus und das parlamentarische System haben uns und die Erde in eine Situation gebracht, die ein sofortiges STOPP – KEINEN SCHRITT WEITER AUF DIESEM WEG braucht. Die Parteien sind verantwortlich für die Verwaltung von Konflikten im Sinne der herrschenden Ordnung. Jede der „demokratischen“ Entscheidungen hat dem Krieg, der Umverteilung von Unten nach Oben und der Erdzerstörung den Weg bereitet. Wir sind in der Katastrophe angekommen. Im wesentlichen stimmen wir auch dem Statement derer zu, die am 6. Oktober bei einem Büro der Grünen in Wedding die Scheiben eingeworfen haben (https://kontrapolis.info/8324/) und hoffen mit unserem Beitrag zur Mobilisierung anlässlich der Krise beizutragen. Wir haben daher am 7. November ein Büro der SPD am Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf und die Büros der Grünen in der Großbeerenstraße in Kreuzberg und in der Berliner Straße in Pankow angegriffen. Wir müssen jetzt aktiv werden, um zu verhindern, dass noch mehr Ressourcen in Kriegen verpulvert werden. Keinen Finger krumm, kein Kapital fürs Militär! Wir müssen jetzt den Klimawandel eindämmen! Sofortiger Stopp der kapitalistischen Maschine durch Widerstand von Unten! Wir müssen jetzt das enteignen, was sowieso uns gehört! Richtig umverteilen ist Handarbeit!

Farbe/Glasbruch bei den Grünen und der SPD

Berlin, 7. November 2022

Noch zwei Parteibüros der Grünen sowie ein Büro der SPD wurden Ziel wütender Menschen, die Krieg, Krise und Umweltzerstörung nicht länger erdulden.

Die Parteien, aus denen wir wählen sollen, haben keine Antworten auf die Probleme der Erde. Sie und der Parlamentarismus sind das Problem. So hätten wir, als wir Sonntag Nacht mit Hämmern und Farbe ausgeschwärmt sind, jedes beliebige Parteibüro in unsere Liste von Zielen aufnehmen können. Der Kapitalismus und das parlamentarische System haben uns und die Erde in eine Situation gebracht, die ein sofortiges STOPP – KEINEN SCHRITT WEITER AUF DIESEM WEG braucht. Die Parteien sind verantwortlich für die Verwaltung von Konflikten im Sinne der herrschenden Ordnung. Jede der „demokratischen“ Entscheidungen hat dem Krieg, der Umverteilung von Unten nach Oben und der Erdzerstörung den Weg bereitet. Wir sind in der Katastrophe angekommen.

Im wesentlichen stimmen wir auch dem Statement derer zu, die am 6. Oktober bei einem Büro der Grünen in Wedding die Scheiben eingeworfen haben (https://kontrapolis.info/8324/) und hoffen mit unserem Beitrag zur Mobilisierung anlässlich der Krise beizutragen. Wir haben daher am 7. November ein Büro der SPD am Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf und die Büros der Grünen in der Großbeerenstraße in Kreuzberg und in der Berliner Straße in Pankow angegriffen.

Wir müssen jetzt aktiv werden, um zu verhindern, dass noch mehr Ressourcen in Kriegen verpulvert werden. Keinen Finger krumm, kein Kapital fürs Militär!

Wir müssen jetzt den Klimawandel eindämmen! Sofortiger Stopp der kapitalistischen Maschine durch Widerstand von Unten!

Wir müssen jetzt das enteignen, was sowieso uns gehört! Richtig umverteilen ist Handarbeit!

Quelle: Indymedia (Tor)

 

 

In Pankow und Wilmersdorf beschädigten Unbekannte in der vergangenen Nacht zwei Büros von politischen Parteien. In beiden Fällen hat ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes die weiteren Ermittlungen übernommen.

Nr. 2139
Kurz nach 2 Uhr hörte ein Anwohner der Berliner Straße ein Klirren von Glas von der Straße her und rief die Polizei. Eintreffende Einsatzkräfte stellten wenig später an dem Parteibüro zwei beschädigte Schaufensterscheiben und eine Beschädigung an der Glasfüllung der Tür sowie Aufkleber mit politischem Inhalt fest.

Nr. 2140
In der Landauer Straße hörte ebenfalls ein Anwohner gegen 2 Uhr laute Geräusche und bemerkte Farbanhaftungen an den Fenstern, der Tür und der Fassade eines Bürgerbüros. Unbekannte hatten mehrere Einweggläser, die mit Farbe gefüllt waren, gegen das Büro geworfen.

Quelle: Polizei

Transporter der Firma GA-tec abgefackelt

Berlin, 31. Oktober 2022
In den frühen Stunden des 31. Oktober haben wir einen Transporter der Firma GA-Tec brennen lassen. Dieses Unternehmen für Gebäude- und Anlagentechnik gehört zu 100% der Sodexo-Gruppe und betreibt selbst Knäste (in England und Chile) und ist ein großer Profiteur der Gefängnisindustrie. Der Transporter brannte im Stadtteil Lichtenberg aus, wo in letzter Zeit einige Autos verfeuert wurden. Nicht nur um dem Unternehmen einen Schaden zuzufügen, konnten wir aus einer inneren Motivation heraus nicht anders als einen solchen Angriff gegen unsere Unterdrücker zu unternehmen. Die Nachricht, dass der Gefährte Alfredo Cospito im sogenannten “41bis” Regime der Justiz des italienischen Staates gefoltert wird, lässt uns alles andere als Gleichgültig. Alfredo soll nicht nur mundtot gemacht werden, seine Existenz ist am Rande der Auslöschung. Wir vereinen uns mit seinem kämpferischen Vorstoß. Gemeinsam mit seinem Hungerstreik durchbrechen wir die totale Isolation. Wir rufen auch alle anderen Menschen dazu auf, jetzt sofort aktiv zu werden und die Reaktionszeit des anarchistischen internationalen Kampfes entschieden zu verkürzen. Um Alfredo Cospito dem Vernichtungsregime zu entreissen und nun in der koordinierten Offensive eine revolutionäre Kraft zu entfalten. Nicht im Knast oder im Isolationsregime zu leben, bedeutet eine große Verantwortung. Im Kampf in Verbindung mit Hungerstreiks können wir nicht warten, bis der Gefangene auch noch zum Durststreik übergehen muss. Durch Hungerstreiks ausgelöste militante Kamapagnen können eine substanzielle antikapitalistische Perspektive eröffnen. Metropolen werden sich in Jungle verwandeln, in denen die Infrastruktur der herrschenden Klasse rettungslos verloren wäre, würden sich ihre Lebewesen dazu entschließen. Knastprofiteure, Rüstungsfirmen, Polizeiausrüster, Baukonzerne – ihre Glasfassaden, Fahrzeuge und Datenleitungen drängeln sich in zunehmend verdichteten Centren in die Lebensräume unserer Klasse oder versuchen sich in eigenen Reservaten zu schützen. So wie unser GA-Tec/Sodexo Transporter in einer Hochhaussiedlung des Prekariats verschlungen wurde, soll es zum Alltag für die Logistik der Macht werden. Indem die sich verschärfenden Klassengegensätze und die militanten Kampagnen des anarchistischen Milieus eine gemeinsame Ebene entwickeln. Solidarität auch an Juan Sorroche und Ivan, die sich sofort dem Kampf Alfredos angeschlossen haben und sich ebenfalls im Hungerstreik befinden. Freiheit für sie und auch für Giannis Michailidis, Claudio Lavazza und Toby Shone. Sieg dem Kampf der Mapuche! Tod dem Staat, lang lebe die Anarchie! Autonome Zelle „Anna Maria Mantini“
Quelle: Kontrapolis (Tor)

Scheiben an Büro der Linkspartei eingeschlagen

Berlin, 31. Oktober 2022
Während in Wedding coole Kidz die Halloween Nacht nutzten um Flaschen und Eier auf widerliche Bullenmonster zu werfen, haben wir einen der Hintermänner staatlicher Gewalt besucht. Sebastian Schlüsselburg ist Abgeordneter für DIE Linke im Abgeordnetenhaus und Mitglied in den Ausschüssen für Verfassungs- und Rechtsangelegenheiten, Verbraucherschutz, sowie Verfassungsschutz und Wissenschaft/Forschung. Zudem ist er Mitglied des Richterwahlausschusses und im Gnadenausschuss. Mithin sitzt er an entscheidenden Stellen für eine Partei, die alles abnickt, was das Leben in Berlin schwer erträglich macht. Auf bezirklicher Ebene hat die Linkspartei die Rummelsburger Bucht völlig zerstört, Obdachlose geräumt und Bäume gefällt, um einem seelenlosen BKA Gebäude und anderen Investorenträumen Platz zu schaffen. Speziell Schlüsselburg gibt vor gegen den Ausbau der A100 zu sein, in der Realität ist es seine Partei, die im Abgeordnetenhaus den Bau der Autobahn bis in den Treptower Park mitträgt. Desweiteren verantwortet die Linkspartei die unzähligen faschistischen „Einzelfälle“ in der Berliner Polizei, deren Haushaltsplanung und Einsatzschwerpunkte sie mitbestimmen. Morde durch Bullen, Abschiebungen durch Bullen, Räumungen durch Bullen – unter allem steht die Unterschrift des Senats, an dem sich die Linkspartei für ein fürstliches Gehalt beteiligt. Parteien produzieren Krisen, um damit die Bevölkerung einzuschüchtern und dann Lösungen anzubieten, die immer den Gleichen nutzen und einer autoritären Formierung dienen. Mit seinem monatlichen Gehalt von ungefähr 10.000 Euro als Abgeordneter wird Schlüsselburg über die Auswirkungen der Inflation lachen. Er sitzt, wie seine KollegInnen, im Parlament im Trockenen während wir im Supermarkt auf jeden Euro achten – oder klauen. Nach den pseudo Hilfen zum Inflationsausgleich, können wir in naher Zukunft mit weiteren Sparmaßnahmen rechnen, dann auch wieder getragen von der Linkspartei. Das autoritäre Verhältnis von Politik zum Wahlvolk wird u.a. in der Position des Kultursenators Lederer (Die Linke) zu den Aktionen der Klimabewegung deutlich. Das eine Frau in Untersuchungshaft gelandet ist, weil sie in der Alten Nationalgalerie ein Gemälde mit Kunstblut beworfen haben soll, begrüßt der linke Senator. Gegen die Auswirkungen der Inflation gibt es ein Mittel. Pfändung des Reichtums der Verantwortlichen zugunsten einer gerechten Umverteilung von Oben nach Unten. Parteien, die sich mit den Einnahmen unserer Steuern finanzieren, brauchen wir nicht. In der Nacht zum 1. November haben wir alle zwölf Scheiben des Büros von Schlüsselburg in Fennpfuhl eingeschlagen. Funny Halloween Breaking Rats
Quelle: Kontrapolis (Tor)

Parteibüro der Grünen eingeworfen

Berlin, 6. Oktober 2022

Wie keine andere Partei stehen die Grünen heute für eine Gesellschaft, in der es darum geht nach Außen einen Schein des Anstands zu wahren, während Menschen überall mit Füßen getreten werden. Von Klimaschutz keine Spur, wenn Gas- und Ölverträge mit Russland einer „Energiepartnerschaft“ mit Katar weichen oder der schon beschlossene Atomausstieg mal eben auf die lange Bank geschoben wird. Von historischer Verantwortung nichts zu sehen, wenn die deutsche Bundeswehr mit einem 100 Milliarden Euro Paket ausgestattet, wieder zu einer führenden Kraft in Europa werden soll. Und auch sozial nichts zu erwarten, wo Hartz IV einfach kurzerhand in „Bürgergeld“ umbenannt wird, sich an der Situation der Ärmsten aber auch dadurch nichts ändern wird.

Auch deshalb haben wir in der Nacht auf den 6. Oktober, den Grünen im Wedding in der Malplaquet-Straße Steine in die Fenster geworfen.

Anders als von uns erwartet, werden wir den – von allen Seiten proklamierten – Burgfrieden im Angesicht „der“ Krise nicht eingehen. Zuerst einmal weil es nicht „die“ Krise, sondern vielmehr viele verschiedene Krisen gibt, die, ganz anders als es uns erzählt wird im Kapitalismus die Regel und eben nicht die Ausnahme darstellen. Wo wir uns jetzt in einer Inflations- und Energiekrise befinden, überschneidet sich diese mit der Coronakrise und folgt genauso auf Finanz- und Eurokrise, wie auf unzählige andere, die hier nicht alle genannt werden können.

Doch all das heißt nicht, dass die genannten Krisen keine realen Auswirkungen auf das Leben von Menschen überall auf der Welt hätten. Ein entscheidender Unterschied, der immer wieder verleugnet wird ist aber, dass eben nicht alle Menschen gleich von den kapitalistischen Krisen getroffen werden. Es macht einen Unterschied, ob wir den Coronalockdown zusammengepfercht in der Platte oder aus dem Homeoffice im Ferienhaus auf Sylt erlebt haben. Es ist etwas anderes ob wir den Klimawandel am Horizont sehen und bequem in unserem E-SUV bekämpfen oder in Fluten unser Zuhause verlieren und vor unterträglichen Hitzewellen Schutz suchen müssen. Es ist nicht dasselbe, wenn eine fünfköpfige Familie jeden Monat 150 Euro mehr für Strom und Gas bezahlen muss oder „solidarisch“ auf den Standby-Modus am Smart-TV verzichtet wird.

Lasst uns gemeinsam versuchen tatsächliche Veränderungen in unserer Lebensrealität zu erkämpfen. Lasst uns aufhören „Bewegung zu simulieren“, sondern ausprobieren, ob wir – gemeinsam und von Unten – dazu in der Lage sind den Herbst mitzugestalten. Dafür, dass er nicht in zahnlosem Protest, Politgeschwafel oder im schlimmsten Fall in einem nationalen „Treten-nach-Unten“ endet. Unsere Angriffe sollen Ausgangspunkt oder Ergebnis von antiautoritärer Bildung, Vernetzung und schlussendlich Selbstorganisierung sein. In einer Zeit der Vereinzelung und generalisierten Perspektivlosigkeit ist es notwendig die uns verbliebenen Kräfte zu bündeln. Nicht um Widersprüche zu glätten, sondern miteinander erst einmal wieder die Möglichkeiten der Diskussionen – aufbauend auf einer gemeinsamen Praxis – zu schaffen und die kollektive Überforderung im Angesicht der unzähligen Brandherde zu überwinden.

Lasst uns die Initiative ergreifen, die Profiteure dieser Krisen benennen und angreifen!

Quelle: kontrapolis.info (Tor)