Category Archives: Termine

Diskussionsveranstaltung zum Krieg in der Ukraine und die Rolle der anarchistischen Bewegung darin

Am Samstag den 22. April, werden wir im Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2A, Berlin, DE 10961, um 18:00 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zum ‚Krieg in der Ukraine und die Rolle der anarchistischen Bewegung darin‘ halten. Es ist offenkundig dass die anarchistische Bewegung, mal wieder, in eine weitere Krise geraten ist. Zwei, wenn auch kleine, aber laute, Positionen stehen sich im deutschsprachigem gegenüber, man ist sich nicht einig welche die richtige Haltung im Krieg in der Ukraine ist. Es gibt jene die der Meinung sind man muss den demokratischen Staat Ukraine gegen die ‚faschistische‘ Aggression Russlands verteidigen und es gibt jene die der Meinung sind, man muss den demokratischen Staat Russland gegen die Aggression der NATO verteidigen. Dann kommen eine Menge an Leute und Gruppen die lieber, aus Angst, aus Unsicherheit, aus Verwirrung, nichts sagen, und dann kommt eine sehr kleine Minderheit in der anarchistischen Bewegung, also wir unter anderem, die beide oben erwähnten entgegengestellten Positionen für eine falsch Dichotomie halten und als das kritisieren was sie sind. Nämlich nützliche, wenn auch irrelevante, Handlager herrschender Interessen, die durch die Verteidigung der Nation-Staat und des Kapitalismus die Prinzipien und Ideen des Anarchismus verraten und verfälscht haben. Diese Krise manifestiert sich durch mehrere Anlässe, sei es aus historischen, vom Ersten Weltkrieg bis unsere Zeit, durch, wenn man trotzdem seit 150 Jahre darüber redet, eine Unfähigkeit den kapitalistischen Staat, sowie deren Funktionen und Aufgaben zu verstehen, um diesen kritisieren und anzugreifen. Dieser Krieg, wie alle anderen, dient allein dazu die Interessen der Fraktionen der herrschenden Klasse, die in Konflikt zueinander stehen, durchzusetzen. Die herrschende Klasse muss die Arbeiterinnen und Arbeiter davon überzeugen, dass diese Interessen sich mit den eigenen decken, dass die Verteidigung der Nation, des Staates, die Verteidigung der Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter ist. Zivilisation gegen Barbarei, Demokratie gegen Faschismus, usw., und am Ende werden eben jene Arbeiterinnen und Arbeiter ins Schlachthaus geschickt, damit sie sich für die Interessen der herrschenden Klasse massakrieren. Unsere Position als eine anarchistische Gruppe ist klar, es gibt nur eine Möglichkeit die Krieges des Kapitals zu beenden, das heißt soziale Revolution, Zerstörung aller Staaten, Nationen, Grenzen, Armeen, Geld, Akkumulation, Ware, Religion, Patriarchat und einiges mehr. Samstag 22. April, Mehringhof, Gneisenaustr. 2A, Berlin, DE 10961, um 18:00 Uhr

6 Tage Frevelei! Veranstaltungswoche und Auszug der anarchistischen Bibliothek Frevel

Vom 15. bis zum 20 November findet eine Veranstaltungswoche in der anarchistischen Bibliothek Frevel statt! 6 Tage voller Frevelei, 6 Tage voller Gottlosigkeit, Diskussionen, Lesungen, Essen, Musik, Buchvorstellungen etc. Nach sechseinhalb frevelhaften Jahren der anarchistischen Bibliothek müssen wir unfreiwillig ausziehen. Wegen den Drecksbullen. Deswegen kommt in der Zenettistr. 27 vorbei: Vom 15.-20. November (die Tage wurden um einen Tag verlängert.)

Was kommt danach? Wer weiß… jetzt ersteinmal sechs Tage heißer Scheiß.

Mehr Infos auf: frevel.noblogs.org

Das Programm der Veranstaltungswoche:

DIENSTAG 15. November

19:00 Uhr: In einer Welt der Ruinen. Gespräche von indigener Anarchie Buchpräsentation & Diskussion

KLAPPENTEXT:            «Wir erahnen die tiefere Erforschung von Indigenem Anarchismus in zwei Richtungen gehend: Ein Weg wird der Weg der aktivistischen Wissenschaftler:innen sein (sowohl Indigene als auch Siedler:innen), aus einer anthropologischen und philosophischen Perspektive, die in absolut keiner Verbindung mit denjenigen steht, die sich in der Nähe der Feuer der Autonomie in unseren Ländern befinden (und dies ist der Weg, den wir ganz klar ablehnen). Der andere Weg wird schwierig, kühn, heftig, experimentell und voller Widersprüche sein. Er wird im Rauch um die Feuer herum geteilt werden, die Träume sprechen. Er wird zwischen dem Stilllegen von Pipelines, dem Einschlagen von Firmenfensterscheiben und Zeremonien gefunden werden. Er wird sich in Hooghans und auf Wohnwagenplätzen finden. Er wird etwas sein, das sich mit seinem ganzen Wesen weigert, festgelegt zu werden, in die Gemeinde des Erfassbaren getrieben zu werden, um eine Erweiterung der kolonialen Ordnung von Ideen und Existenz zu sein. Er wird sich selbst unfassbar machen. In diesem Sinne bieten wir die folgenden Provokationen, Behauptungen, Gedanken und Fragen an, nicht als Schlussfolgerung, sondern als Einladung, diese Diskussion weiterzuführen, wenn wir uns als Indigene Menschen, die auch Anarchist:innen sind, orientieren wollen.» (Unfassbar: Gegen eine Indigene Anarchistische Theorie von Klee Benally, Ya’iishjááshch’ilí)


MITTWOCH 16. November

15:00 Uhr: Qubes. An intro to the security-focused operating system

This presentation will provide an overview and tour of the highly secure Linux-based QubesOS operating system and why it should be of interest to anarchists. QubesOS is a unique operating system based on a collection of isolated ‘virtual machines’, with a variety of structural differences from typical operating systems like MacOS, Windows and Linux. It is designed to protect the user from a large range of possible attacks and provide built in tools for privacy and anonymity. We will introduce the concepts and structure behind QubesOS, explain how it is different from projects like Tails, explore how it can apply to different threat models, go over how to install and use QubesOS yourself, and answer any other questions you may have!

19:00 Uhr: Isolationshaftregime 41-bis in Italien. Input und Diskussion

Seit dem 20. Oktober hat der Anarchist Alfredo Cospito einen unbefristeten Hungerstreik begonnen.  Momentan sitzt er im Isolationhaftregime 41bis im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Bancali auf Sardinien. Er ist dort seit dem 5. Mai und durch seinen Hungerstreik will er zumindest erkämpfen aus dem 41bis zu kommen. Das 41bis bedeutet 23 Stunden Einschluss am Tag, 24 Stunden Videoüberwachung, sowohl in der Zelle als auch auf dem Klo, 1 Stunde Besuchszeit im Monat und noch mehr. Der Gefangene soll nicht nur wegen seiner Taten bestraft werden, sondern körperlich und seelisch zerstört werden. Die Chancen jemals aus diesem Regime rauszukommen sind sehr gering. In Solidarität mit ihm sind mittelerweile auch weitere anarchistische Gefangene in den Hungerstreik gegangen: Anna, Ivan und Juan. Warum wurde der 41bis speziell bei Alfredo angewendet? Was bedeutete dieses Haftregime?
Wir wollen versuchen so weit wie möglich über Alfredo´s Zustand und den der anderen Gefährt:innen zu berichten, aber auch über die Solidarität die sie gerade erfahren und wie die anarchistische Bewegung in Italien damit umgeht.
Was können wir machen und wie verhalten wir uns wenn der Staat uns lebendig begraben will und letztendlich töten will?

Wer schonmal Lust hat mehr darüber zu lesen kann dies hier tun:
Wir werden den Mord an Alfredo Cospito nicht zulassen – Aufruf zur
internationalen Mobilisierung https://de.indymedia.org/node/235179


DONNERSTAG 17. November

19:00 Uhr: Frauen bildet Banden. Filmscreening und Diskussion

Der Film Frauen bildet Banden – Eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora erzählt anhand von Interviews mit zwei Mitgliedern der Gruppe sowie Angehörigen der damaligen Frauenbewegung vom antipatriarchalen Kampf und versucht die Rote Zora ins Verhältnis zur damaligen Bewegung zu setzen. Wir wollen anhand des Filmes darüber diskutieren, was sich aus der Geschichte der Roten Zora, ihren Erfolgen und ihren Misserfolgen für heutige antipatriarchale Kämpfe lernen lässt, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sich kaum von einer Bewegung rund um diese Kämpfe sprechen lässt.


FREITAG 18. November

15:00 Uhr: Verfolgung anarchistischer Ideen und Publikationen. Diskussion

Was bedeutet diese Repression gegen anarchistische Publikationen und Ideen für uns? Wie können wir einen offensiven Umgang mit staatlicher Repression finden, wenn der Staat versucht, die offene Artikulation anarchistischer Inhalte zu verfolgen? An welche Erfahrungen können wir anknüpfen, wenn es potentiell zur Straftat wird, Zeitungen zu schreiben, zu drucken und zu verteilen?

19:00 Uhr: 22 Jahre Knast. Lesung von Dimitri Todorov

Dimitri wird aus seiner Autobiographie “22 Jahre Knast” und
unveröffentlichten Kurzgeschichten vorlesen.


SAMSTAG 19. November

19:30 Uhr: Zensur und Verbot. Vorleseabend
Treffen wir uns, um uns aus verschiedenen Büchern und Texten vorzulesen, über diese zu sprechen – egal aus welchem Grund sie uns begeistern, sie uns zum Lachen oder zum Nachdenken bringen, sie unsere Wut bestärken oder uns vor neue Fragen stellen.
An diesem Abend wollen wir Texte lesen, welche zum Thema Zensur und Verbot passen. Bringt eigene Texte mit!


SONNTAG 20. November

13:00 Uhr: Zerstören wir den Leviathan! – Über die Unvereinbarkeit von Anarchie und Zivilisation Vortrag und Diskussion

Sie verunstalten die Erde mit ihren Konstruktionen und ihrem Abfall. Diese Nation ist wie ein Strom geschmolzenen Schnees, der sein Bett verlässt und alles auf seinem Weg zerstört.”
Die Zerstörung der Erde schreitet immer weiter voran. Tag für Tag, Jahr für Jahr, wird Fläche um Fläche zubetoniert, die Erde aufgerissen, Flüsse und Gewässer vergiftet, Wüste um Wüste geschaffen. Während tagtäglich und das auch vor unseren Augen die lebendige Welt in eine tote verwandelt wird, haben die Mächtigen einen Propagandasturm entfesselt, der das Massaker an Erde und Lebewesen auf die „Klimafrage“ reduziert und einen „grünen“ Kapitalismus bewirbt. Dabei soll die Energie, die zum Betreiben des gigantischen Apparats, in dem wir heute leben, vonnöten ist, von fossilen Brennstoffen auf „erneuerbare Energien“ umgestellt werden.

Etwas an dem sich auch viele antikapitalistisch eingestellter Menschen nicht stoßen, solange diese „erneuerbare Energie“ für eine Produktion eingesetzt wird, die den Menschen vermeintlich nützt. Während sie also technologische Lösungen für ein technologisch verursachtes Problem vorschlagen, während sie Autos verdammen und Züge als die vermeintlich „ökologischere“ Alternative preisen, während sie Windräder und Solarpanels bewerben, beteiligen sich diejenigen, die die Produktionsmittel an sich reißen wollen, um diese wahrhaft zum Wohle der Menschheit einzusetzen, weiter am Massaker an der lebendigen Welt. Denn ob („grüner“) Kapitalismus, (Öko-)Faschismus, oder (Anarcho-)Kommunismus (oder einer seiner vielen Spielarten), sie alle eint das Festhalten an der industriellen Produktion, an einem Verhältnis zur Natur, zu dessen Kreislauf sie sich nicht zugehörig fühlen, am Kolonialismus und am Extraktivismus, kurz an der Zivilisation.

Und so können sie sich nur darüber wundern, dass etwa die wenigen Nachfahren der durch die europäischen Kolonisatoren abgeschlachteten Indigenen auf dem chilenisch besetzten Gebiet den Bau von Wasserkraftwerken sabotieren und die Forstwirtschaft angreifen. Dass Individuen in der französischen Kolonie Neukaledonien die Förderbänder der so sehr für die „Dekarbonisierung“ benötigten Nickel- und Kobalt-Minen abfackeln. Dass in Frankreich Umspannwerke und Windräder brennen. Rückständigkeit und die „Verklärung überkommener Lebensweisen“? Oder die notwendige Einbeziehung der Kritik indigener Menschen an Kolonialismus und Zivilisation in eine anarchistische Analyse?

An diesem Nachmittag wollen wir die klassische anarchistische Kritik an Herrschaft, Staat und Kapital erweitern, um anschließend mit euch in Diskussion zu treten, über Zivilisation, Kolonialismus und industrielle Produktion, und was man angesichts der Megamaschine, mit der wir konfrontiert sind, tun kann.

17:00 Uhr: Reflexion über anarchistische Räume und die Bibliothek Frevel. Input & Diskussion

20:00 Uhr: “Der Überfall”, eine mörderische Geschichte aus dem Münchner Schlachthofviertel der 20er Jahre.


WICHTIG: Wir schließen nach dem 20. November 2022!

Bitte bringt eure ausgeliehenen Bücher bis dahin zurück oder nehmt Kontakt zu uns auf, wenn euch das nicht möglich ist. Weitere Informationen zu den Gründen, warum wir schließen müssen:

https://frevel.noblogs.org/kundigung-unserer-raumlichkeiten-auf-druck-der-bullen/

Leider können wir über die Adresse in der Zenettistr. 27 ab Dezember auch keine Post mehr erhalten, also erkundigt euch bei uns über etwaige Alternativen.

Die anarchistische Bibliothek „Fermento“ schliesst ihre Tore an der Zweierstr. 42 in Zürich Ende Oktober

Nach über 10 Jahren, an drei verschiedenen Standorten in Zürich, wird die anarchistische Bibliothek „Fermento“ mit dem Archiv und dem Distro Bereich eingelagert. Eingelagert soll nicht heissen, dass es nicht mehr zugänglich sein wird, aber es wird vorübergehend keine Öffnungszeiten mehr geben und wir verlassen den jetzigen Standort an der Zweierstr. 42 in Zürich per Ende Oktober 2022.

Wir blicken auf unzählige Begegnungen und Diskussionen zurück mit Leuten von Nah und Fern. Auf Buchvorstellungen, Filme, auf Momente, wo sich Leute aus verschiedenen Kämpfen und Projekten getroffen haben zum Austausch von Ideen, Publikationen und mehr, um die Herrschaft mit ihren verschiedensten Facetten anzugreifen.
 
Wir wissen zur Zeit nicht, wie es mit der anarchistischen Bibliothek „Fermento“ weitergehen wird. Wir wissen aber, dass wir unsere Ideen weiterhin vertiefen werden, um die Autoritäten zu bekämpfen!  

Die Zerstörung unseres Planeten und somit der Lebensgrundlage eines jeglichen freien und selbstbestimmten Lebens, Krieg und Militarisierung, Ausnahmezustände und eine damit einhergehende Totalisierung der technologischen Schädlichkeiten und Überwachung des Lebens, sind nur einige der offensichtlichsten Gründe, um die Welt der Herrschaft zu zerstören!

Solidarische Grüsse an alle anarchistischen Gefangenen in den Kerkern der Autoritäten!  

Solidarische Grüsse ins Nirgendwo an alle anarchistischen Gefährtˑinnen auf der Flucht von der Herrschaft!

Wir werden uns bestimmt irgendwo wiedersehen!

Jetzt und für immer: für die Anarchie!

Einige aus der anarchistischen Bibliothek „Fermento“

P.S.: Die Email Adresse bibliothek-fermento@riseup.net wird zur Zeit weiterhin aktiv bleiben, für Fragen und Anregungen, aber vor allem sendet weiterhin eure anarchistischen Publikationen per Mail. Gerne werden wir euch auch eine aktuelle Postadresse für die Printversionen
senden. Wenn ihr noch Bücher ausgeliehen habt, meldet euch doch kurz.

[Wien] Briefe schreiben an anarchistische Gefangene im Rahmen der Internationalen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen

  Im Rahmen der Internationalen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen wollen wir mit euch zusammen Briefe und Postkarten an Menschen im Knast schreiben. Wir stellen euch Adressen und Material zur Verfügung und bei Bedarf machen wir auch gerne einen kleinen Workshop und unterstützen euch bei etwaigen Fragen. Bei Interesse erzählen wir euch auch was […]

Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen 2022 // 23. – 30. August

Wie jedes Jahr beteiligen wir uns an der internationalen Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen. Zeigt auch ihr eure Solidarität in dem ihr Aktionen, Demos, Veranstaltungen, usw. macht oder einfach Briefe schreibt! 🙂 Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hier der Aufruf für dieses Jahr: Die Tatsache, dass Kapitalismus nicht auf unsere Bedürfnisse, sondern auf […]