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Wenn Betonwüsten intelligent werden – Smarte Kontrolle und die Technisierung der Stadt (Anonym)

Immer höher, schneller, besser… … der Kapitalismus strebt nach ständiger Profitsteigerung und muss ständig seine Funktionsweisen optimieren und neue Absatzmärkte erschließen. Gleichzeitig muss die Kontrolle über die Bürger*innen – die Gestressten und Konsumierenden – bewahrt werden und somit auch die Überwachung, Vermessung und Steuerung von deren Alltagsleben intensiviert und ausgeweitet werden. Nachdem jeder Winkel dieses… Continue reading Wenn Betonwüsten intelligent werden – Smarte Kontrolle und die Technisierung der Stadt (Anonym)

(Chile) Zusammenstellung von sechs Texten anarchistischer Gefangene anlässlich der Internationale Woche der Solidarität mit Anarchistischen Gefangenen 2022

(Chile) Zusammenstellung von sechs Texten anarchistischer Gefangene anlässlich der Internationale Woche der Solidarität mit Anarchistischen Gefangenen 2022

Kurz zum Hintergrund dieser Woche, seit 2014 gibt es weltweit eine Woche, immer Ende August, in der sich anarchistische Gruppen, vorwiegend ABC Gruppen, weltweit Aktionen und Aktivitäten in Bezug auf Gefangene und Knast tun. Dieses Jahr fand die Woche vom 23. bis zum 30. August stattfand, mehr Infos dazu. Zu dieser Woche haben mehrere anarchistische Gefangene in Chile dazu was geschrieben, die Übersetzungen sind von uns.

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns:

(Chile) Worte von Mayo aus dem Gefängnis von San Miguel für die Woche der Solidarität mit den Anarchist*innen im Knast

05.09.2022

Vor allem, will ich den Gefährt*innen dafür danken das sie sich für uns bewegen. Jeder Kratzer, jeder Stein, jede Störung des sozialen Friedens zeigt, dass wir nicht vergessen sind und dass die Entführung von Menschen, die für eine andere Lebensweise kämpfen, durch den Staat nicht ungestraft bleibt. Jede Aktion ist ein Sandkorn, das uns der Straße näher bringt, das zeigt, dass Ideen nicht eingesperrt werden können. Die Inhaftierung ist das ultimative Zeichen staatlicher Herrschaft über das Individuum, und diese Bedrohung schwebt über den Köpfen all jener, die sich entscheiden, auf die tägliche Gewalt zu reagieren, die dieses System gegen uns alle ausübt, wie es uns ausbeutet, uns verschmutzt, uns auf bloße Zahlen reduziert, die produzieren und konsumieren. Für Marcelo Villarroel, Joaquín García, Francisco Solar, Mónica Caballero, Felipe Ríos, Juan Aliste, Jalea und so viele andere, die sich entschieden haben, nicht nur eine Nummer in diesem System zu sein, sondern Teil des Widerstands zu werden.

Ein fraternaler Gruß von eurer Gefährtin Mayo aus den Gefängnissen des chilenischen Staates.


Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns:

(Chile) Aus den chilenischen Gefängnissen. Worte von Mawünhko und Tomás im Rahmen der Woche der Solidarität mit Anarchist*innen im Knast.

04.09.2022

Einige Worte der Solidarität mit anarchistischen und Langzeitgefangenen.

Wir senden einen herzlichen Gruß und eine Umarmung an die anarchistischen und lang verurteilten Gefährt*innen, die heute als Geiseln in Gefängnissen festgehalten werden. Trotz aller Hindernisse durch das Gefängnisregime verfolgen wir aufmerksam jedes Ereignis und jede Nachricht über euch. Wisst, dass wir bei jedem Seufzer der Müdigkeit und Erschöpfung durch die Kraft und Energie gestärkt werden, die jeder einzelne von euch uns gezeigt hat, nicht nur durch eure Worte, sondern auch durch eure eigene Stärke, denn mit jedem Tag, der vergeht, versucht die Macht, euch zu brechen, und obwohl ihr manchmal verwelkt, wuchern eure Ideen weiter!!!

Es ist oft zu beobachten, wie die Schließer*innen verzweifelt nach Ausreden und Argumenten suchen, um die Bedingungen der Isolation, in der ihr euch befindet, zu verschärfen. Es reicht ihnen nicht, dass sie absurde Strafen verhängt haben oder verhängen wollen, sondern sie sehen ständig ihre größte Schwäche, und das ist nichts anderes als die Stärke der Ideen, in die kein Schließer*innen jemals eindringen kann. Es muss für sie die größte Frustration sein, euch 24 Stunden am Tag zu beobachten und trotzdem nicht den Weg zu finden, der zu dem Wald voller tiefster Sehnsüchte und Erinnerungen führt.

In diesem Imaginären, das sie nicht zu zerstören vermochten, finden wir uns wieder, dort beobachten wir sie… Trotz der Entfernung spüren wir sie und suchen nach ihnen. Dieser Wald, wie alle anderen, die wir kennen, hat ein Gedächtnis, Gefährt*innen, und hier in jedem Ausbruch ist die Essenz ihrer Handlungen! Von der komplizenhaften und aufständischen Solidarität, die die Flamme antagonistischer Ideen am Leben erhält, die über alle Umstände hinaus Bestand haben, glauben wir, dass es wichtig ist, den Kopf hochzuhalten, um diese lange Reise fortzusetzen. Wir senden unsere Kraft an alle Menschen, die durch ihr tägliches Handeln zu ewigen Feinden der etablierten und miserablen Autoritäten geworden sind.

Mit Liebe und Zuneigung hinter Gittern Widerstand leistend,

Mawünhko und Tomás, Winter 2022.


Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns:

(Chile) Worte von Marcelo Villarroel für die Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen

03.09.2022

Einen unbeugsamen Gruß des Widerstands gegen die Knastgesellschaft!

Für alle revolutionären antiautoritären Gefangenen aller Tendenzen/Strömungen.

Für die Mapuche-Gefangenen des chilenischen Staates, die den Weg der Begegnung zwischen den Rebellen dieser Gebiete und denen, die gemeinsame Feinde bekämpfen, gehen.

Für die Initiativen kämpfender Unterstützung, aufständischer Komplizenschaft, ständiger Solidarität zwischen den Weichan und dem sozial-antisozialen Krieg.

Für diejenigen, die, um in die Offensive zu gehen, aus den Fängen der Autorität fliehen und auf der Flucht, illegal und heimlich in verschiedenen Teilen des Planeten leben und ihr Leben zu einem ständigen Akt der subversiven Missachtung der Gesetze machen, die uns von der Macht und ihrem terroristischen Monopol der staatlichen Gewalt auferlegt werden.

Für Mónica und Francisco, liebe Brüder und Schwestern im Kampf, die sich auf die Rache der herrschenden Klasse vorbereiten, die sie für Jahrzehnte in Tonnen von Beton und Metallgefängnissen begraben will.

Für Alfredo Cospito, der in den italienischen Knästen der brutalen Isolation mit wahrhaft anarchischem Temperament begegnet.

Für Juan Sorroche, der ebenfalls vom faschistischen italienischen Staat entführt und kürzlich zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Für Claudio Lavazza, einen widerständigen Gefährten, der heute in den Gefängnissen Frankreichs sitzt.

Für Gabriel Pombo da Silva, der in ein ewiges Gefängnisunter dem Deckmantel des spanischen Staates entführt wurde.

Für den ewigen Mumia Abu Yamal und seinen langen Widerstand gegen die Yankee-Gefängnisse, die schlimmsten der Welt.

Für Nikos Maziotti und Poula Roupa, Stadtguerillos des Revolutionären Kampfes, Geiseln des griechischen Staates.

Für Emilio Berkhoff, Luis Tranamil und alle politischen Gefangenen der Mapuche, die das Weichan am Leben erhalten.

Für Juan Aliste und Joaquín García, meine Brüder, die tagtäglich gegen die ungesunde Inhaftierung kämpfen.

Für alle würdigen Gefangenen, die sich in ihren Gebieten an den Kämpfen beteiligen, um das Leben gegen die Zerstörung des Planeten, gegen das extraktivistische Kapital und gegen die Autorität zu verteidigen, und die in allen Bereichen Autonomie für ein gutes Leben anstreben.

Ein brüderlicher Gruß, eine aufrichtige Umarmung, eine Einladung, in allen möglichen Räumen den dringenden offensiven Widerstand durch die ständige Vervielfältigung von Kampfgemeinschaften weiter aufzubauen.

Auch eine notwendige Forderung nach der Aufhebung der Urteile der Militärjustiz, die heute auf mich verhängt werden, um eine klare staatliche Entführung zu rechtfertigen. Agitieren, Verbreiten, Propagieren, Beharren, Ausharren ist die Haltung und der Wille für unsere jetzige Forderung, in der wir uns kollektiv befinden, um so schnell wie möglich auf die Straße gehen zu können.

Erinnerung, Widerstand und Subversion!

Solange es Elend gibt, wird es Rebellion geben!!!

Marcelo Villarroel Sepúlveda

Antiautoritärer subversiver Gefangene

Aus dem Knast-Unternehmen in Rancagua

Ende August 2022.


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(Chile) Joaquin Garcias Worte für die Woche der Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen

30.08.2022

In Zeiten, in denen die Wohlfahrtssolidarität in jeden Raum des Anti-Knast-Kampfes eindringt und jeden Raum der Komplizenschaft in eine immerwährende Logik von Märtyrern und Zuschauern hineinzieht, ist es dringend notwendig, gegen die bequeme Unbeweglichkeit dieses Konzepts der Solidarität zu rebellieren, sie aus den stagnierenden Grenzen der rein materiellen Hilfe herauszuholen und in Komplizenschaftsaktionen, Vertrauen und Räume zu weben, in denen antagonistische Gewalt einen fruchtbaren Boden für ihre Praxis findet.

Die anarchische, antagonistische Projektion wird wie die solidarische Komplizenschaft unabhängig von der gesellschaftlichen Situation und dem Auf und Ab der Anforderungen des Augenblicks am Leben erhalten, sie findet ihre Nische in jenen Individuen, die ihr Leben trotz aller Widrigkeiten zu einem ständigen Angriff auf die Macht machen und den Konflikt mit Theorie und Praxis verschärfen.

Antagonistische Solidarität mit allen gefangenen Gefährt*innen!

Freiheit für Marcelo Villarroel!

-Joaquín García Chanks.

Anarchistischer Gefangener

Aus dem Knast-Unternehmen von Rancagua.

Ende August 2022.


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(Chile) Ein komplizenhafter Gruß. Worte von Francisco Solar für die Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen

29.08.2022

Revolutionäre, anarchistische Solidarität ist eine gegenseitige Beziehung, die unabdingbar eine klare und entschiedene Positionierung des Krieges sowohl von den Gefangenen als auch von den affinen Milieus auf der Straße erfordert. Auf dieser Grundlage soll diese Woche der Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen diese auf Kampf basierende Beziehung stärken, die nichts anderes ist als die bestehende Komplizenschaft, die jeden Ausdruck von Autorität angreift.

Die Abkehr von der Fürsorge und der Opferrolle besteht darin, den Gefangenen nicht länger als unhinterfragbares Subjekt zu betrachten, allein aufgrund der Tatsache, dass er vorübergehend eingesperrt ist. Daher bedeutet es auch, mit Praktiken zu brechen, die zur Hierarchisierung und Autorität neigen. Es ist wichtig, dies immer im Hinterkopf zu behalten, um den anarchischen Kampf gegen die Gefängnisse zu stärken.

Ein komplizenhafter Gruß an alle Gruppen und Individuen, die sich den Kampf gegen die Autorität zu eigen machen, der untrennbar mit dem anarchischen Kampf gegen die Gefängnisse verbunden ist. Ihre Aktionen und Angriffe sind eine wichtige Erleichterung des bedrückenden Gefängnislebens.

Ein komplizenhafter Gruß auch an alle anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt. Eine besondere Umarmung für den Gefährten Alfredo Cóspito, der sich in einer Ausnahmesituation der Gefangenschaft befindet, die die Macht auf Dauer stellen will.

Für das Ende der Verurteilungen der Militärjustiz über Marcelo Villaroel!

Die Knäste sollen platzen!

Francisco Solar

Gefängnis La Gonzalina – Rancagua.

Ende August 2022.


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(Chile) Worte des subversiven Gefangenen Juan Aliste angesicht der Woche der Agitation und Solidarität mit anarchistischen und antiautoritären Gefangenen

27.08.2022

Feinde des Staates ist weder ein Slogan noch ein Pamphlet, es ist die Überzeugung des Lebens, die es uns erlaubt, den intensiven, gewalttätigen und schönen Weg des sozialen Krieges zu gehen.

Der Macht ohne Pause mit einer Kontinuität des Kampfes entgegentreten, auf Anarchismus und Subversion setzen, um die Stadtguerilla weiter zu stärken.

Kein Gefängnis und keine Verurteilung wird das Schlagen der schwarzen Herzen unserer Brüder und Schwestern im Kampf stoppen. Mónica und Fransisco – unsere Komplizenschaft und Liebe im Krieg.

Solidarität und Komplizenschaft mit denjenigen, die die Mächtigen und Unterdrücker angreifen!

Aufhebung der Urteile der Militärjustiz für Marcelo Villarroel!

Anarchistische Subversive und Mapuche-Gefangene auf die Straße!!!

Juan Aliste Vega

Subversiver Gefangener

Knast-Unternehmen von Rancagua, 6. Region, aus dem vom chilenischen Staat besetzten Territorium, Ende August 2022.


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(Chile) Worte des antiautoritären Gefangenen Juan Flores anlässlich der Woche der Agitation und Solidarität mit anarchistischen Gefangenen

26.08.2022

„Die Demut als Grundlage für das Wachsen, die Entwicklung und die Stärkung der antiautoritären Ideen.“

Denn wir sind immer noch auf dem Kriegspfad!!!

Denn wir machen weiterhin die Wege frei, die uns zu der ersehnten Rache führen und unserer Sehnsucht nach Insurrektion Kontinuität verleihen werden.

Zusammen mit Maury und Angry!!!!

Zusammen mit Ravachol, Severino, Mateo Morral, Sante und all unseren Brüdern und Schwestern, die in Wut und Rachedurst gefallen sind!

Diese Worte werden geboren und fliegen frei aus dem Vernichtungszentrum Las Gonzalinas in Rancagua und grüßen brüderlich und komplizenhaft die aufständische Aktion jedes Individuums, das sich irgendwo auf der Welt gegen einen Tod in Monotonie im erstickenden Leben der totalen Kontrolle wehrt, tausendmal werde ich es sagen, sie sind mein stärkster Herzschlag, die Kontinuität, die die Macht so sehr fürchtet. Auch den Brüdern und Schwestern, die sich in dieser Woche der Agitation im Zeichen des Ungehorsams und der Kreativität solidarisch zeigen.

Ich habe mich als Individuum gegenüber der Herrschaft und ihren Repressionsapparaten erklärt und gehandelt und deutlich gemacht, dass die antiautoritären Ideen, die Wut gegen die herrschende Ordnung und die Erinnerung, die mich prägen, sich weder von ihren langen Strafen noch von ihren widerlichen Knästen beugen lassen. In diesem Sinne ist mein Kriegszug im Gefängnis wie der so vieler antiautoritärer Brüder und Schwestern ein Aufruf an all jene Individuen, die sich als unversöhnliche Feinde der Macht erkennen, den Weg des sozialen Krieges weiter zu beschreiten und unter Affinen die Verschärfung von Konflikten und anarchischen Aktionen ungezügelt und gegen alle Widerstände mit Leben zu füllen. Heute, fast acht Jahre nach meiner Inhaftierung, kann ich das Ergebnis eines Lebens in Rebellion mitteilen, in dem Demut die Grundlage dafür war, meinen antiautoritären Kampf in diesen Kerkern auf würdige Weise fortzusetzen. Jeder Schritt, jede Entscheidung und sogar jeder Fehler waren Lektionen, die ich nie bereut habe oder Teil von etwas Absolutem waren, das den Mut so vieler Gefährt*innen im Laufe der Jahrhunderte des Kampfes gegen die Macht, als deren Kontinuität ich mich betrachte, missachten oder unterschätzen kann, ohne mich selbst immer wieder zu überhöhen, indem ich sogar meine eigenen Schritte in Frage stelle. Heute fahre ich fort, die Gewissheiten unserer unendlichen Fähigkeiten zu festigen, das Bestehende zu verleugnen, um die Gefangenschaft, ihre Normen, Logiken, Kontrolle und all ihre Ordnung im Alltäglichen und im Verborgenen in antiautoritärer Komplizenschaft zu brechen. Dafür gibt es keine absoluten Wahrheiten oder Handbücher, die mehr tun können als unsere Sehnsucht nach Freiheit, Würde und Rebellion, für viele scheint der antiautoritäre Kampf erloschen zu sein, für viele würde es ihnen passen, aber zu unserem Vergnügen und ihrem Anliegen wird unsere Rebellion weiter bestehen.

Juan Alexis Flores Riquelme

Anti-autoritärer Gefangener

 

Verbrannte Erde, kranke Körper: Die Notwendigkeit die Industrie zu zerstören (Elany)

Während ein Teil der Erde von Bränden heimgesucht wird und der andere Teil mit Überschwemmungen zu kämpfen hat, bedroht uns ein weiterer Aspekt: Covid-19. Doch die immer noch gegenwärtige Corona-Pandemie ist dabei nur der Anfang einer neuen Ära von Pandemien. Während der Klimawandel und Forderungen nach Umweltschutz immer weiter zum „Mainstream“ werden, nimmt die Dringlichkeit… Continue reading Verbrannte Erde, kranke Körper: Die Notwendigkeit die Industrie zu zerstören (Elany)

Der Aufstieg der Hierarchie (Peter Gelderloos)

Bei der Untersuchung des Ursprungs sozialer Hierarchien und Kontrollsysteme vertreten viele radikale Theoretiker*innen einen materialistischen Standpunkt und führen autoritäres Verhalten auf Überschüsse aus der landwirtschaftlichen Produktion und andere Aspekte des Zivilisationsprozesses zurück. Die Tatsache, dass einige nicht-landwirtschaftliche Jagd-&-Sammel-Gesellschaften hierarchische soziale Strukturen entwickelt haben, stellt einen entscheidenden Widerspruch zur materialistischen Sichtweise dar und ist der Schlüssel… Continue reading Der Aufstieg der Hierarchie (Peter Gelderloos)

(Griechenland) Brief von Thanos Hatziangelos, Mitglied der „Organisation Anarchistische Aktion“ an Mónica und Francisco

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(Griechenland) Brief von Thanos Hatziangelos, Mitglied der „Organisation Anarchistische Aktion“ an Mónica und Francisco

23. August 2022

Gefährt*innen Mónica und Francisco,

Diese Worte kommen zu euch aus einer Zelle, die weit von eurer entfernt ist. Sie tragen dieselben komplizenhaften Gedanken mit sich, die Grenzen und Mauern niederreißen. Die gleiche Hartnäckigkeit und Ungeduld, auf die Pfade des Feuers zurückzukehren. Diese Gedanken sterben nicht jeden Tag in den Bars und Uniformen, die uns trennen. Sie leben weiter mit demselben Bedürfnis nach einem weiteren kohärenten Plan, der die Ordnung und Sicherheit dieser alternden Welt dem Feuer und dem Schießpulver überlässt.

Tag für Tag werden mehr und mehr Teile des Himmels dem Stahlgitter überlassen. Und eine Frage spukt mir immer mehr im Kopf herum: Wird der Beto größer oder neigt er seinen Kopf immer tiefer? Aber das Leben selbst gibt die Antwort. Das Gefängnis wird uns nicht besiegen, Gefährt*innen. Weil wir mit demselben Stolz weitermachen und uns mit ganzem Herzen dem Horizont des Umsturzes verschreiben.

Neue Formationen der direkten Aktion entstehen in den Gebieten, die wir bisher für unwiderruflich präsent gehalten haben. Neue Angriffspläne nehmen Gestalt an, das ohrenbetäubende Bedürfnis, die Exponenten der Gewalt und der Ausbeutung der Unterdrückten anzugreifen, breitet sich in den Metropolen aus.

Die Worte der bewaffneten italienischen Autonomie-Rebellen sind notwendig, um unsere Tyrannen daran zu erinnern, dass die Unsicherheit das Unerträglichste ist.

Wie viele Jahre der Gefangenschaft auch vergehen mögen, wir werden unabänderlich an der Umsetzung der Theorie in die Praxis festhalten und die anarchistische Guerilla mit Stolz verteidigen. Wir sind die Glieder im Zusammenhalt der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des Widerstands, des Bruchs und der Subversion. Wir werden uns nicht einen Moment lang in die Enge treiben lassen. Denn Wille und Notwendigkeit sind im Angesicht der Gefangenschaft wie die Zeiger einer Uhr: Während die Zeit vergeblich versucht, sie zu trennen, gehen sie ihre individuellen revolutionären Wege, die immer am selben Punkt beginnen und enden.

Ich übermittle euch meine volle Unterstützung und sehe den folgenden Feindseligkeiten mit großer Erwartung entgegen. Unsere ganze Kraft für die internationale Gemeinschaft, eingeschlossen in der anarchistischen Guerilla, und die Faust in der Luft für jede Initiative des Kampfes, die darauf besteht, der Ordnung dieser Welt frontal entgegenzutreten.

Sofortige Freilassung des Gefährten Marcelo Villarroel Sepúlveda!

Wir vergessen nicht die Revolutionäre überall, die die Mauern der proletarischen Gewalt mit ihrem Leben geehrt haben.

●Thanos Chatziangelou, gefangenes Mitglied der Organisation Anarchistische Aktion.

Vierter Flügel, Korydallos-Gefängnis.

18.8.2022

(Chile) Zur aktuellen Situation unserer Gefährtin Mónica Caballero im Gefängnis. Anarchistische und subversive Gefangene

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(Chile) Zur aktuellen Situation unserer Gefährtin Mónica Caballero im Gefängnis. Anarchistische und subversive Gefangene

August 28, 2022

Seit ihrer Verhaftung im Juni 2020 ist Mónica in einem besonderen Trakt des Frauengefängnisses von San Miguel. Dieser Trakt ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gendarmerie (A.d.Ü., die als Schließer verantwortliche Bullen in Chile) eine direkte Kontrolle über die Gefangenen ausübt und die Sicherheitsvorkehrungen umfangreicher und komplexer sind als im übrigen Teil des Gefängnisses.

Darüber hinaus wird Monicas lächerliche Hofzeit – eine Stunde pro Tag – noch bedrückender, da sie praktisch den ganzen Tag über in geschlossenen Räumen eingesperrt ist.

Es gibt jedoch einen Faktor, der unserer Gefährtin das Leben im Gefängnis besonders schwer macht: Sie ist gezwungen, die Räume mit Frauen zu teilen, die ihre Kinder misshandelt, vergewaltigt und/oder ermordet haben. Monica hat ständig und rund um die Uhr Kontakt zu diesen Personen, eine Situation, die für unsere Gefährtin immer unerträglicher wird. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Monica sich nicht auf die Ermittlungen und Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft verlässt, sondern dass sie selbst es sind, gemeint sind die anderen Frauen, die ihr abscheuliches Verhalten offen zur Schau stellen und die Aggressionen und Vergewaltigungen an ihren Kindern normalisieren.

In diesem Sinne weisen wir ganz klar darauf hin, dass es sich um eine Strategie der Macht handelt, um Gefährt*innen zu brechen, die ihr Leben dem Kampf gegen die Autorität verschrieben haben, wie es Monica offensichtlich getan hat. Die Macht weiß, dass unsere revolutionäre Ethik mit diesen abscheulichen Verhaltensweisen und denjenigen, die sie begehen, frontal kollidiert, weshalb sie absichtlich diese Art von Provokationen einsetzt, die nach allem, was man hört, eine zusätzliche Bestrafung darstellen.

Wir werden nicht akzeptieren, gemeinsame Räume mit Vergewaltigern zu teilen, deshalb fordern wir den sofortigen Wechsel des Knasttrakts unserer Gefährtin Monica Caballero.

Der Wechsel des Trakts würde auch bedeuten, dass unsere Gefährtin nicht mehr einem besonderen Kontroll- und Überwachungssystem unterworfen wäre, was ihre Situation innerhalb des Knastes zweifellos verbessern würde.

SCHLUSS MIT DEN BESONDEREN KONTROLL- UND STRAFMASSNAHMEN GEGEN MÓNICA CABALLERO!

BIS DIE LETZTE BASTION DER GEFÄNGNISGESELLSCHAFT ZERSTÖRT IST!!!

ANARCHISTISCHE, SUBVERSIVE UND MAPUCHE-GEFANGENE RAUS AUS DEN KNÄSTEN JETZT!!!!

 

-Francisco Solar.

Módulo 2. Cárcel La Gonzalina – Rancagua.

-Mónica Caballero.

Módulo de connotación pública. CPF San Miguel.

-Marcelo Villarroel.

-Juan Aliste.

-Joaquín García.

Módulo 1. Cárcel La Gonzalina – Rancagua.

Ende August 2022.

(Chile) Angesichts der Urteile die die Verfolger verlangen – Solidarität und Komplizenschaft mit Monica und Francisco!

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(Chile) Angesichts der Urteile die die Verfolger verlangen – Solidarität und Komplizenschaft mit Monica und Francisco!

August 23, 2022

Am 24. Juli 2020 wurden die Gefährt*innen Monica und Francisco im Rahmen zweier repressiver Operationen verhaftet. Die Behörden beschuldigen Francisco, Pakete mit Sprengstoff gegen den ehemaligen Innenminister Rodrigo Hinzpeter und das 54. Polizeirevier von Huechuraba verschickt zu haben (die Tat ereignete sich am 24. Juli 2019 und die Verantwortung wird von „Cómplices Sediciosos/Facción para la Venganza“ übernommen), während beide des doppelten Sprengstoffanschlags auf das Edificio Tánica in der Gemeinde Vitacura beschuldigt werden (die Tat ereignete sich während der Revolte am 27. Februar 2020 und die Verantwortung wurde von „Afinidades Armadas en Revuelta“ übernommen).

Während dieser mehr als zweijährigen Haftzeit blieb Monica im öffentlich zugänglichen Trakt des Knastes von San Miguel, während Francisco zunächst in der Hochsicherheitsabteilung des CAS (A.d.Ü., Hochsicherheitsknast) inhaftiert war und dann im Juni 2021 zusammen mit anderen Gefährten in das Gefängnis La Gonzalina in Rancagua verlegt wurde, wo er sich derzeit befindet.

Es ist wichtig hervorzuheben, dass beide während dieser Zeit der Inhaftierung durch ihre Schriften, Kommuniqués und Artikel einen ständigen Beitrag zur anarchistischen Debatte und zur Debatte des sozialen Krieges geleistet haben, indem sie gezeigt haben, dass der Knast nicht das Ende von irgendetwas ist, sondern ein weiterer Graben, von dem aus der aufständische Kampf fortgesetzt werden kann, und dass seine Mauern, Gitter und Käfige nicht ausreichen, um die Solidarität und Komplizenschaft zwischen den Anarchist*innen zu brechen. An dieser Stelle ist auch die Tatsache zu verorten, dass Francisco die ihm vorgeworfenen Taten begangen hat, die Verantwortung übernommen hat und damit einem Anarchismus der offensiven Aktion und der Notwendigkeit der Kontinuität seiner Schläge Geltung und Gültigkeit verleiht.

Im Knast haben beide zusammen mit anderen Gefährt*innen ein Kollektiv von anarchistischen und subversiven Gefangenen gegründet, um dem Kampf aus den Knästen heraus eine weitere Kontinuität zu verleihen. Ein Ausdruck dieses widerspenstigen Willens war der Hungerstreik, den sie ab dem 22. März 2021 mehr als 50 Tage lang führten und in dem sie die Annullierung der Änderungen des Gesetzesdekrets 321 und die Freilassung von Marcelo Villarroel forderten.

Erst am 10. August letzten Jahres, mehr als zwei Jahre nach Beginn ihres Prozesses und nach einer Reihe von Verlängerungen der Ermittlungszeit, wurde ihr Fall abgeschlossen, woraufhin die endgültige Anklageschrift verkündet wurde, in der die Staatsanwaltschaft heute 30 Jahre Haft für Monica fordert und ihr zwei Straftaten vorwirft, nämlich das Platzieren von Sprengsätzen. Die Staatsanwaltschaft fordert 129 Jahre Haft für Francisco, für die Versendung von zwei Sprengsätzen, drei vereitelte Tötungsdelikte, Verletzungen, Schäden sowie das Plazieren von zwei Sprengsätzen.

Die Staatsanwaltschaft der südlichen Metropole, vertreten durch Claudio Orellana, einen Staatsanwalt, der auf Fälle von Bombenanschlägen und gegen Antiautoritäten spezialisiert ist, wird versuchen, mehr als 166 Zeugen, 53 Sachverständige und mehr als 400 Beweisstücke heranzuziehen. Er wird versuchen Rechnungen auszugleichen, da es im Jahr 2010 nicht möglich war, im Fall Caso Bombas mehrer Gefährt*innen verurteilen zu können. Gleichzeitig versucht er, unter Umgehung der eigenen rechtlichen Hürden, sie wegen ihrer früheren Verurteilung in Spanien als „Wiederholungstäter“ einzustufen.

Für viele können die vernichtenden Urteile, mit denen die Gefährt*innen begraben werden sollen, wirklich lähmend sein. Angesichts einer scheinbar unaufhaltsamen juristischen Maschinerie kann sich nur ein Gefühl der Hilflosigkeit und Frustration ausbreiten. Aber genau dorthin will uns die Macht bringen. Die anarchistische Solidarität hingegen weiß sich voller Vitalität und Kreativität ihren Weg zu bahnen und setzt sich dafür ein, die Anmaßungen der Mächtigen zu zerstören, die nicht nur unsere Gefährt*innen, sondern auch die Idee der Rebellion selbst auslöschen wollen.

Ein bekannter Ex-Minister, der die Repression anführte, das Polizeirevier, aus dem die Mörder von Claudia López herauskamen, das während des Aufstands geschützte Viertel der Reichen oder die verstümmelnde Polizei waren die Ziele dieser Aktionen. Ihre Beweggründe sind die unseren und die von uns allen, die die Welt der Autorität und des Gehorsams ablehnen. Die Aktionen, für die die Gefährt*innen vor Gericht stehen werden, sind völlig gültig und legitim gegen die Mächtigen und Unterdrücker.

Diejenigen, die zurückgeschlagen und der Straffreiheit der Unterdrücker ein Ende gesetzt haben, stehen in einer klaren und alten revolutionären und vor allem anarchistischen Tradition, die mit eigener Hand versucht hat, das Gewaltmonopol des Staates und die Ruhe derjenigen zu zerstören, die von ihren Posten aus die brutalsten repressiven Übergriffe befohlen haben. In diese historische Linie ordnen wir auch den Fall unserer Gefährt*innen Monica und Francisco ein.

Es wird dazu aufgerufen, die Solidarität und die Agitation mit den Gefährt*innen zu verstärken. Von nun an dezentralisierte Initiativen angesichts des Prozesses zu ergreifen und die Begehrlichkeiten der Verfolger zu stoppen, die Monica und Francisco für Jahrzehnte einsperren wollen.

Kein Platz für Gleichgültigkeit: Solidarität und Komplizenschaft mit denen, die die Mächtigen und Unterdrücker angreifen!

Freihet für Monica und Francisco!

(Italien) Worte des Gefährten Gioacchino Somma, Verwalter von Radioazione, über den Kassationsverfahren von Scripta Manent.

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(Italien) Worte des Gefährten Gioacchino Somma, Verwalter von Radioazione, über den Kassationsverfahren von Scripta Manent.

22. August 2022

Kassationsverfahren Scripta Manent: einige Überlegungen und Klarstellungen

Dieses Schreiben entstand aus dem Bedürfnis heraus, den Gefährten zu erklären, was nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs (cassazione) im Scripta-Manent-Prozess vom 6. Juli geschehen wird.

Ausgehend von den schwersten Verurteilungen hat das Gericht den Sprengstoffanschlag auf die Schule der Carabinieri von Fossano (Cuneo) am 2. Juni 2006, für die die Rivolta Anonima und Tremenda / Informelle Anarchistische Föderation die Verantwortung übernahm, als „politisches Massaker“ (Art. 285 des Strafgesetzbuches), wobei das Berufungsgericht von Turin die abwertende Neuberechnung der Strafe mit dem Risiko einer lebenslangen Haftstrafe für die Gefährten Alfredo Cospito und Anna Beniamino anordnete.

Darüber hinaus wurden alle anderen vom Berufungsgericht verhängten Urteile bestätigt, wobei die Strafen für 11 Gefährten zwischen 2 Jahren und 6 Monaten und 1 Jahr und 6 Monaten lagen und die übrigen Angeklagten freigesprochen wurden.

Die Verurteilungen und Freisprüche sind nun rechtskräftig.

Die Notwendigkeit dieses Schreibens ergibt sich aus der Tatsache, dass ich festgestellt habe, dass viele Gefährten sich über die Situation, in der sich einige von uns Verurteilten von Scripta Manent befinden, nicht im Klaren sind.

All dies ist auch und vor allem wegen unseres Fehlers geschehen, als „freie“ Angeklagte, dass wir nicht sofort die Strafen erklärt haben und was einige von uns in der kommenden Zeit erwarten wird. Außerdem ging das Gerücht um, dass keiner von uns, der verurteilt wurde, die Strafe aufgrund einer Bewährung oder Aussetzung absitzen muss.

Leider ist dies nicht der Fall: Ich und zwei weitere Gefährten werden ihre Strafe vorerst im Knast verbüßen müssen.

Was mich betrifft, so wurde mir am 19. Juli letzten Jahres in der Kanzlei meines Anwalts das Urteil von 2 Jahren und 6 Monaten mit einem Monat Bewährung mitgeteilt. Das bedeutet, dass ich unter Berücksichtigung der Gerichtsferien im August und der einmonatigen Bewährungsfrist Mitte September mit der Verbüßung meiner Strafe im Gefängnis beginnen muss.

Es gibt also keine Freilassung auf Bewährung.

Was den Rest betrifft, so weiß ich genug über die Repression in Italien, dass mich das Urteil nicht überrascht hat, abgesehen von der verblüffenden Situation von Alfredo und Anna, wo die Absicht des Staates, sie in ihren Konzentrationslagern zu begraben, offensichtlich ist.

Seit Jahren versuchen die Richter abwechselnd, jeden endgültig zu verurteilen, der an Gegeninformationen interessiert ist. Die „Primadonna“1 Roberto Sparagna hat es geschafft.

Wer sonst als er!

Ein Richter, der „Vergessliche von Turin“, der es dank seiner Freundschaften auf den Gängen des Gerichts geschafft hat, viele von uns an das Berufungsgericht und dann an das Kassationsgericht zu schicken.

Ich beziehe mich auf die Tatsache, dass diejenigen von uns, die in erster Instanz freigesprochen wurden, es nicht einmal bis zur zweiten Instanz schaffen mussten, weil der Staatsanwalt eine Woche nach Ablauf der Frist einen Antrag gestellt hatte; „von Rechts wegen“ hätte der Antrag also verfallen und vom Richter abgelehnt werden müssen.

Aber nichts… die Richterfreunde schlossen ein Auge und gaben das Kleid dem Nackten König.

Von diesem Moment an war klar, dass die Urteile bereits gefällt worden waren.

Die Versetzung Alfredos nach 41bis in der Nacht vor der Verurteilung und die Auszeichnung „Falcone und Borsellino“, die er eine Woche zuvor dank der krampfhaften und ekelerregenden Kampagne des Bettelns um Solidarität von rechts und links erhielt, weil er sich als der am meisten begleitete Richter Italiens bezeichnete, haben ihr Übriges getan.

Ich hatte das Gefühl, dass der Staatsanwalt Roberto Sparagna und die vier Libera (Sektion Piemont) als „Mafiosi“ bezeichnet wurden, weil ich denselben Richter bei ihrem richtigen Namen genannt hatte: Miserablen.

Aber waren es nicht die Mafiosi, die die Versuche durch Freundschaften „arrangierten“? Ups…

Damit wird die Verurteilung wegen Gegeninformation in Italien zum ersten Mal zu einem Kassationsverfahren, nachdem der Straftatbestand der „subversiven Propaganda“ vor einigen Jahren auf den Dachboden verbannt worden war.

Das genügte Mago Sparagna, um das Ganze in eine neue Bezeichnung umzuwandeln: „Anstiftung zu Straftaten zu terroristischen Zwecken“, praktisch „subversive Propaganda zu terroristischen Zwecken“.

Er allein konnte in seinem Computer nicht die Pec finden, die das Datum des Antrags auf Widerspruch bestätigt, für alles andere hat er sich als geschickter Akrobat erwiesen.

Wenn er zurückgehen könnte, würde er alles noch einmal genauso machen.

Ich würde RadioAzione neu machen, ich würde jeden einzelnen Text auf der Website neu schreiben und jedes einzelne Wort, das im Radio gesagt wird, wiederholen.

Radio Azione hat nicht nur den Staat verärgert, sondern auch eine bestimmte Art von anarchistischer Bewegung; daher verstehe ich die Tatsache, dass sie es in diesen zwei Jahren vermieden hat, sie in ihren Kommuniqués und Schriften zu zitieren, und ich würde mich freuen, wenn sie dies ab dem Zeitpunkt, an dem sie ihre Strafe verbüßt, weiterhin tun würde. Ich bin Atheist, ich brauche weder Mitleid noch Beileid.

Warum sollte man sich unter anderem mit einer Person beschäftigen, die mit dieser Art der Gegeninformation ihren „Anarchismus im eigenen Schlafzimmer mit so viel abgestandener Luft“ geschaffen hat?

Ab September heißt es also: „Blumen sind überflüssig, danke!“

Ich werde mich dieser nächsten Zukunft stellen, ohne auch nur einen halben Millimeter zurückzutreten, aber vor allem mit dem Gedanken und dem Herzen, dass jeder Tag an Alfredo und Anna gehen wird: ein Bruder und eine Schwester, aber vor allem meine anarchistischen Gefährten!

Für die Anarchie, für die Insurrektion!

Gioacchino Somma

Quelle aus dem Italienischem:

//sardegnaanarchica.wordpress.com/2022/08/08/scritto-dellanarchico-gioacchino-somma-sulla-sentenza-scripta-manent/


1Ausdruck, der jemandem zugeschrieben wird, der sich immer von den anderen abheben will.

(Frankreich) Neues zur rechtlichen Situation des anarchistischen Gefährten Claudio Lavazza

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns

(Frankreich) Neues zur rechtlichen Situation des anarchistischen Gefährten Claudio Lavazza

August 18, 2022

Am 17. Mai 2022 fand eine Anhörung statt, bei der auf Antrag des Anwalts von Claudio seine Freilassung auf der Grundlage des Prinzips der Strafkumulation beschlossen wurde, das nach europäischem Recht in seinem Fall anwendbar ist, da er bereits mehr als 25 Jahre im Gefängnis verbracht hat. Am 21. Juni lehnte das Gericht den Antrag des Anwalts ab und schloss sich dem Antrag des Staatsanwalts an, der behauptet, dass Claudio noch fünf Jahre in Frankreich verbringen muss, zuzüglich der Jahre, die er bereits in spanischen Gefängnissen verbracht hat.

Ihre „juristischen“ Gründe für dieses Beharren haben den Anwalt von Claudio noch nicht erreicht, der auf jeden Fall in Berufung gehen wird. Wieder einmal müssen wir auf die Langsamkeit des Strafvollzugs warten, und es scheint, dass die Antwort nicht vor September kommen wird. Dies bedeutet weitere Monate Haft für Claudio, der, wie wir uns erinnern, nach der Berechnung der bereits abgezogenen Jahre und der daraus resultierenden Kumulierung der in seinen Gesetzbüchern vorgesehenen Strafen am 11. Dezember 2021 hätte entlassen werden müssen. Wir sollten uns nicht wundern, wenn der Staat, der sich nicht damit begnügt, Claudio die Höchststrafe aufzuerlegen, so weit geht, dass er sogar seinen eigenen Konventionen und Gesetzen widerspricht, um einen Gefährten einzusperren, der seine eigene Ethik, seine eigenen Ideen und seinen eigenen Weg des Kampfes mit erhobenem Haupt vertritt.

Handeln, damit Claudio endgültig frei ist.

Handeln, damit die Repressionswut des Staates gegen anarchistische Gefangene eine gerechte Antwort findet.

Handeln, damit alle frei sind.

Einige solidarische Anarchisten

(Tschechien) Internationalistische Beiträge zum Widerstand gegen den Krieg

Per Mail von Tridni Valka/Klassenkrieg erhalten und von uns korrigiert, bzw. ergänzt. Ein Text von Nakladatelství Subverze aus Tschechien.

Internationalistische Beiträge zum Widerstand gegen den Krieg

Der Text wurde per E-Mail auf Tschechisch empfangen und von uns übersetzt.

Der tobende Krieg auf dem vom ukrainischen Staat verwalteten Territorium entfacht leidenschaftliche Debatten darüber, welche Haltung die Partisanen der revolutionären Theorie und Praxis einnehmen sollten. Der Ansatz zahlreicher Einzelpersonen und Gruppen steht im Widerspruch zu den bisher vertretenen Positionen, als ob ein konsequenter Antimilitarismus nur in Zeiten des kapitalistischen Friedens legitim wäre, nicht aber, wenn sich der Krieg unseren Häusern nähert.

Der Krieg ist ein Drama, in dem Widersprüche und Grenzen immer wieder zum Vorschein kommen, weil es nicht mehr so einfach ist, sie zu leugnen, zu verschleiern und zu verbergen wie in der Zeit vor dem Krieg. Es wird sich immer zeigen, wer die revolutionäre Theorie mit der revolutionären Praxis in Einklang bringen kann und wer lediglich (ultra-)linke bourgeoise Politik unter den Slogans des Antikapitalismus betreibt.

Wir erleben heute, dass viele Anarchisten und Kommunisten den bourgeoisen Krieg als vermeintliche Lösung globaler Probleme befördern, sich staatlichen Armeen anschließen und sich an brudermörderischen Konflikten beteiligen. Mit anderen Worten: Sie kämpfen für die Interessen des Staates und der der Bourgeoisie. Dabei täuschen sie sich selbst und ihr Umfeld, indem sie behaupten, sie würden vor allem das Leben der Zivilisten schützen, ohne gleichzeitig die Position des Staates und der Bourgeoisie zu stärken. Als ob es in diesem Krieg nicht in erster Linie darum ginge, welche Staaten die Macht über ein bestimmtes Territorium, seine Ressourcen und seine Bevölkerung haben werden.

Sicherlich braucht jede widersprüchliche Haltung eine „Rechtfertigung“, wenn ihre Verkünder/Herolde die Tatsache verbergen sollen, dass sie sich in den eigenen Mund scheißen und mit ihren Aktionen heute leugnen, was sie gestern behauptet haben. Es ist wirklich deprimierend zu sehen, wie Menschen, die vor einigen Jahren noch unter der Parole „Krieg gegen Krieg“ durch die Straßen marschierten, heute, in einer Zeit, in der der Krieg tobt, mit der gleichen Inbrunst „Lasst uns in den Krieg ziehen“ rufen.

Das Gerede von Undogmatismus, Anpassung an die spezifischen Realitäten, temporärem Bündnis/Allianz mit dem Staat, Pragmatismus und vielem mehr sind nur ideologische Manipulationen, um den Verrat an der revolutionären Praxis und das Festhalten an der bourgeois-demokratischen Politik zu „rechtfertigen“.

Es zeigt auch, dass die Kriegspropaganda und die Selektivität der Informationen für alle gilt, die den Krieg unterstützen: Putin, Zelensky, Nationalisten auf beiden Seiten der Frontlinie sowie jene anarchistischen und kommunistischen Gruppen, die sich freiwillig dem Militärkommando unterwerfen.

Diejenigen, die für revolutionären Defätismus eintreten und statt eine der Kriegsparteien zu unterstützen, zur Subversion der Kriegsanstrengungen aufrufen, werden von der Kriegspropaganda als Anhänger einer arroganten westlichen Linken abgestempelt, die unfähig ist, Empathie zu empfinden und anzuerkennen, dass Menschen aus Ost- und Mitteleuropa selbstbewusste Subjekte des Wandels/der Veränderung sein können. Diese widerliche propagandistische Vorgehensweise darf nicht unwidersprochen bleiben. Nicht nur, weil sie dazu beiträgt, die imperialistische Teilung der Welt in einen westlichen und einen östlichen Block zu erhalten, sondern auch, weil sie dazu dient, die Realität zu verschleiern. Revolutionärer Defätismus und die Ablehnung der Teilnahme am bourgeoisen Krieg ist keine Position, die ausschließlich in Westeuropa und den USA vertreten wird. Es sind nur die kriegsbefürwortenden „Anarchisten und Kommunisten“, die versuchen, selektiv aus der Geschichtsschreibung zu tilgen, was ihnen nicht in ihre Kriegspropaganda und Kriegsmobilisierung passt. Lassen wir uns nicht täuschen: es gibt auch Anarchisten und Kommunisten in der Ukraine, Russland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen, Weißrussland, Litauen, Lettland und vielen anderen Gebieten, die sich weigern, an diesem Krieg teilzunehmen. Sie definieren ihn richtigerweise als eine Rivalität zwischen verschiedenen imperialistischen Blöcken und nicht als einen Kampf zwischen Diktatur und Demokratie, wie es die Demokraten aller Couleur, einschließlich derjenigen, die rote, schwarze und schwarz-rote Fahnen schwenken, gewöhnlich erklären.

Das Verlagshaus Subverze hat im Juli 2022 mehrere Publikationen herausgegeben, um sicherzustellen, dass die Stimme der Kriegsgegner nicht unter der Last der Kriegspropaganda untergeht.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Texte:

Gegen Krieg und militärische Mobilmachung – Vorläufige Notizen zur Invasion in der Ukraine1
https://subverze.noblogs.org/post/2022/07/23/proti-valce-a-vojenske-mobilizaci-predbezne-poznamky-k-invazi-na-ukrajinu/

Kämpfe nicht für „dein“ Land! – International Perspective2
https://subverze.noblogs.org/post/2022/07/23/nebojuj-za-svou-zemi-international-perspectives/

Anarchismus, Nationalismus, Krieg und Frieden
https://subverze.noblogs.org/post/2022/07/22/anarchismus-nacionalismus-valka-a-mir/
* vier Texte, die von Libcom, A
narchist Comunist Group (zwei Texte auf Englisch) und KRAS-IAA veröffentlicht wurden.

Kritischer Kommentar zur politischen Ausrichtung des Textes von Kolektivně proti Kapitálu – Mouvement Communiste3
https://subverze.noblogs.org/post/2022/07/22/kriticky-komentar-k-politicke-orientaci-textu-od-kolektivne-proti-kapitalu-mouvement-communiste/


1A.d.Ü., In der Tat – Anarchistische Zeitschrift. Ausgabe 14, auf Deutsch, hier oder hier zu lesen.

2A.d.Ü., auf Deutsch, hier oder hier zu lesen.

3A.d.Ü., auf Deutsch, hier oder hier zu lesen.