Category Archives: Texte & Publikationen

(Italien) Text in Solidarität mit Alfredo Cospito, verlesen während des Prozesses zur „Operation Scintilla“

(Italien) Text in Solidarität mit Alfredo Cospito, verlesen während des Prozesses zur „Operation Scintilla“ (Turin, 8. November 2022) „Wir nehmen uns jetzt ein paar Minuten Zeit, um die Präsidentin Alessandra Salvadori – die weiß, von wem wir sprechen – und … Weiterlesen

Die Bereitschaft zum Krieg ist die Bedingung für den eigenen Frieden (1993)

Es ist soweit: der erste deutsche Soldat hat seine „Hilfsbereitschaft“ mit einer Kugel mitten ins Herz (BILD, 15.10.93) bezahlt. Er tauschte seinen Einsatzplatz im „Haus der Engel“ – so soll das Deutsche Hospital von der kambodschanischen Bevölkerung genannt werden – mit einem Sitz auf Wolke sieben inmitten der himmlischen Heerscharen. Schade: der erste tote Held… Continue reading Die Bereitschaft zum Krieg ist die Bedingung für den eigenen Frieden (1993)

Volxstrom – ein preiswerter weg zur energieversorgung der massen

– nur tote Fische schwimmen mit dem Strom –

Energie ist eine Ware. Energie kann man kaufen. Mars(ch) bringt verbrauchte Energie sofort zurück. Puhh, ich habe heute keine Energie mehr!

Wer hat sie verbraucht? Wohin ist sie entschwunden? Wo und für was setzen wir sie ein? Wer hat dann unsere Ware Energie verbraucht? Und wieviel müssen wir bezahlen, um wieder neue zu bekommen?

„Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu verrichten“ steht als oberster Leitsatz in jedem Physikbuch seit Newton. Energie ohne Arbeit ist für das Kapital inexistent oder blödsinnige Verschwendung. Mutter Natur mit ihren unerschöpflichen Energiepotentialen (Wind, Feuer, Wasser, Sonne) hat für es nur dann einen Wert, wenn es sich in Kapital verwandeln läßt. So auch die menschliche Energie: sie wird nur dann be- und verwertet, wenn sie sich in Arbeit zwecks Kapitalanhäufung umwandeln läßt.

Eine Energiekriese entsteht immer dann, wenn eben die vom Kapital bestimmten Körper sich weigern, ihre Energie für den Arbeitsprozeß zur Verfügung zu stellen! Noch einfacher ausgedrückt: wenn die Arbeitsscheu der arbeitenden Klasse zunimmt. Und jedesmal, wenn das passiert, gerät das Kapital in Panik und überlegt sich, wie es diese verschwenderisch vor sich hinschlummernde oder gegen es gerichtete Energie wieder für sich verfügbar machen kann. Diesen Energieumwandlungsprozeß nennt man KLASSENKAMPF!

Aber auch die durch Zwang in Arbeit umgewandelte Energie, die sich durch den Produktionsverlauf der Geschichte in ein Heer von Maschinenparks verwandelt hat, hat nur dann einen Wert, wenn sie ständig mit unserer Energie vermischt und angereichert wird, wenn die menschliche Ware Arbeitsenergie hinzugeführt wird, um Autos, Panzer, Valium, Dioxyn, Microprozessoren, Filme und Informationen herzustellen.

So ist die Gegenwart von einer ungeheuren Energieverschwendung gekennzeichnet: dort, wo Wälder für die Bildzeitung abgeholzt werden, bis hin zur Automobilindustrie, die das Waldsterben beschleunigt, da, wo Massenvernichtungsmittel produziert und Nahrungsmittel vernichtet werden, weil die Energiekosten zur Lagerung zu hoch sind (Butterberg), während in der drittklassig gehaltenen Welt die Menschen nur so krepieren. Mit der „Öl-Energie-Krise“ läutete die HERRschende Klasse die „mageren Jahre“ des Konsumverzichtes und des erneuten Arbeitszwanges ein. Kohl propagierte so als Sprecher der immer fetter werdenden Krisen-Kriegs-Wirtschaft: „Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen!“

Unser Interesse ist es deshalb, die HERRschende Klasse zur Abmagerungskur zu zwingen!

Wir proklamieren das Recht auf kriminelle Energie und sind Energie an und für sich: als trügerische Energieimpulsträger bluffen wir, spielen wir, wollen wir unsere Lust ausleben. Während das Kapital uns und unseren Antagonismus verzweifelt mit Tele-Objektiv sucht und zu behandeln trachtet, gebrauchen wir Einzelatome das Weitwinkel-Subjektiv, gehen molekulare Verbindungen ein und sind in unserem Element, wenn wir uns so bewegen, daß sich diese Energie nicht mehr in Arbeit umwandeln läßt!

Während wir Lustwandeln und der produktiven Tätigkeit des Müßigganges nachgehen, erscheinen uns geisterhaft-ausgezehrte Gestalten, die ihre Seele bereits verkauft, ihre Herzen durch Herzschrittmacher ersetzt und ihre Hirne durch Computer ausgetauscht haben. Ihre lustvolle Lebensenergie scheint verpufft und sie wirken, wie Kurzurlauber aus Mme. Toussaults Wachsfigurenkabinett: vom Ernst des „Lebens“ gezeichnete Gesichter, mechanisch sich bewegende Spaziergänger, verbissene Sportler und keuchende Wochenend-Jogger. Sie wollen sich wieder fit machen, „Energie auftanken“, während ihre Reproduktion doch nur dazu dient, daß sie umso schneller im Schmelztiegel landen. Auch die Kids haben den Ernst des „Lebens“ schnell kapiert und überholen ihre Eltern innerhalb der Vergreisung spätestens beim Eintritt in das Schulsystem.

Energie ist ganz konkret nachfüllbar, wo wir sie hergeben müssen und wenn wir nicht mehr wissen, wie wir wieder neue bekommen können. Lustlosigkeit und Langeweile scheinen uns dann zu ersticken – aber sie wirkt verdammt abstrakt, wo sie gesellschaftlich ausgebeutet wird. Nur wenn wir genauer hinschauen, dann erkennen wir, daß sie fast nur noch in irgendwelche Schrottproduktion einfließt, die wir auch noch konsumieren sollen!

Entschwunden ist jedoch überall die Sicherheit über die Verfügbarkeit der Energie auf beiden Seiten. Die Kontrolle über unsere Energie nimmt gewaltig zu und der Zwang zur Arbeit wird gewalttätig forciert. Unsere kleine „Energiekrise“ entsteht durch Sperre des Arbeitslosengeldes, Verteuerung der Mieten, Kürzung des BaföG, Anhebung der Lebensmittelpreise und der Weigerung der Ärzte, uns weiterhin gesund zu schreiben. Dann nämlich werden wir wieder oder verstärkt dazu gezwungen, unsere lustvolle, lebendige Energie dem Kapital zum Aussaugen feilzubieten – um daraus wieder das „Recht“ auf Wohnen, Essen, Atmen, Musik hören und Lesen finanzieren zu können. Alle unsere existenziellsten menschlichen Bedürfnisse wurden in Warenform gepreßt, um sie durchzukapitalisieren und uns unter das Kommando eines immer barbarischer werdenden Systems zu pressen!

Als Strategie empfehlen wir deshalb den „Spieß einfach umzudrehen“. Nichts ist einfacher als das! Wenn das System uns die Energie klaut, nur um damit immer mehr an Schrott zu produzieren, eignen wir uns lieber die Energie des Systems an und verweigern uns dem Schrott! Wir brauchen dann weniger zu arbeiten und können uns viel besser darauf vorbereiten, Geschichte zu machen, uns den wichtigen Dingen der Vor-Geschichte widmen und uns mit viel Spaß an die Revolutionisierung unseres Alltags machen!

FAVORIT DIESER ENERGIE-DEBATTE IST DER STROM-KLAU!

Er ist sauber, preiswert und massenhaft zu praktizieren! Wir brauchen im Winter nicht zu frieren, ärgern uns weniger über die ständige Benutzung unserer Waschmaschine durch Bekannte und freuen uns über die saftige Nachzahlung nach der Jahres-End-Ablesung.

Wer sich noch nicht recht traut und seinen Fuß keinen Zentimeter vom Boden der FDGO („freiheitlich-Demokratische-Grund-Ordnung“) abheben will, um ihn in den SILU (Sumpf illegaler Lust-Unordnung) zu tauchen, sollte sich noch ein wenig mit der kriminellen Energie unseres Gegners beschäftigen. Wer jedoch schon angetörnt ist, sollte sich sogleich an die Praxis begeben – und den praktischen Teil studieren. Nach der Aneignung könnt ihr Euch ja noch genüßlich die Klugschnackerei über den Energiesektor reinziehen, denn es gilt: geklauter Sekt schmeckt besser, wie gekaufter und bei entwendetem Strom liest es sich genüßlicher, wie bei bezahltem!

Entnommen aus aktuellem Anlass der gleichnamigen und in die Jahre gekommenen, aber nichtsdestotrotz topaktuellen Broschüre. Diese kann HIER heruntergeladen werden.

(Chile) Worte der Gefährtin Monica Caballero mit Alfredo Cospito im Hungerstreik

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns. Worte der Gefährtin Monica Caballero mit Alfredo Cospito im Hungerstreik 21. November 2022 Vor ein paar Tagen erhielt ich die Nachricht, dass der unbeugsame Alfredo Cospito in den Hungerstreik getreten ist, … Weiterlesen

(Italien) Brief von Davide Delogu in Solidarität mit dem Hungerstreik von Alfredo Cospito gegen das 41bis

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns. Italien. Brief von Davide Delogu in Solidarität mit dem Hungerstreik von Alfredo Cospito gegen das 41bis 21. November 2022 – Kommuniqué des sardischen Anarchisten und deportierten Gefangenen Davide Delogu in Solidarität … Weiterlesen

Aufruf: Tage der internationalen Solidarität mit Deserteuren

Der Krieg in der Ukraine setzt sich mit all seinen negativen Auswirkungen auf große Teile der Welt fort. Nichtsdestotrotz gehen auch die Akte der Desertation und Fahnenflucht weiter, die, wenn sie sich verbeiten, ein Ende des Krieges herbeiführen könnten. Anarchist*innen aus Zentraleuropa veröffentlichen deshalb diesen Aufruf zur Organisierung von aktiver Unterstützung von Deserteuren. Wo wir auch leben, lasst uns jeden Tag zu einem Tag der internationalen Solidarität der Arbeiterklasse und des Widerstands gegen den Krieg machen. Lasst uns uns am Arbeitsplatz, in den Schulen und auf den Straßen organisieren, um den Einfluss von Desertationen zu stärken. Lasst uns für würdige Lebensbedingungen aller kämpfen, die sich weigern zu Kanonenfutter im zwischen-imperialistischen Krieg zu werden.

Mindestens 200.000 Menschen fliehen aus Russland, um Putins militärischer Mobilmachung zu entrinnen und zehntausend weitere versuchen, die Mobilisierung in der Ukraine zu vermeiden. Nichtsdestotrotz gibt es einige Stimmen, die behaupten, dass „die Zahl der Deserteure so vernachlässigbar ist dass es seltsam wäre, überhaupt darüber zu reden.“ Diesen zynischen Versuche Menschen „unsichtbar zu machen“, die sich dazu entscheiden, nicht in der Armee zu dienen, sich abzusetzen oder aus politischen Gründen zu emigrieren, muss etwas entgegengesetzt werden. Ihre Stimmen müssen vernommen werden und sie müssen praktisch unterstützt werden.

Anti-Kriegsreden haben bislang nicht die subversive Kraft, die sie brauchen, um den Krieg zu stoppen. Daher ist es nötig Bedingungen zu schaffen, die es anderen Menschen leichter machen, über eine Desertation nachzudenken und diese Reflektion schließlich in die Tat umzusetzen. Es geht nicht darum, sich zwischen die Frontlinien aus Panzern der beiden Armeen zu stellen und zu glauben, dass das dazu führen würde, dass die Soldat*innen ihre Waffen niederlegen würden. Es geht darum, auf einer internationalen Ebene jene Bedingungen zu erreichen, die sicherstellen, dass Deserteure sicher desertieren können und in einem anderen Land leben können, ohne das Risiko von Verfolgung und sozialer Stigmatisierung eingehen zu müssen.

Gegenwärtig können Gegner*innen des Krieges aus Russland und der Ukraine beinahe nirgendwo hin gehen. Sie sind von ihren „eigenen“ Regierungen zwischen den nationalen Grenzen gefangen, während sich benachbarte Länder weigern, sie aufzunehmen und ihnen angemessene materielle Lebensumstände zu ermöglichen. Wenn die Wahl der Menschen darauf beschränkt bleibt, „entweder gezwungen zu werden, in der Armee zu dienen oder verfolgt zu werden“, können wir kaum einen Anstieg hinsichtlich der Deserteure erwarten. Es ist notwendig die Öffnung der Grenzen nicht nur für zivile Flüchtlinge zu erwirken, sondern auch für die Deserteure der Armeen beider Seiten der Frontlinie. Genau das ist es, was die Dynamiken des Krieges entscheidend zu schwächen vermag.

Allerdings wird dies niemals durch Verhandlungen mit den verschiedenen Regierungen erreicht werden, die bloß die lokalen Handlanger*innen des weltweiten kapitalistischen Staates sind und genausowenig wird dies von einem sozialdemokratischen Aufruf erreicht werden „Zugeständnisse im Bereich der Migrationspolitik zu machen“. Unsere einzigen Waffen als Proletarier*innen im Klassenkampf sind die Mobilisierung auf den Straßen, die Sabotage der Wirtschaft und die direkte Aktion gegen den anhaltenden Krieg … Dann, und nur dann, lässt sich die verängstigte herrschende Klasse dazu zwingen, nachzugeben, was für uns niemals ein Ziel des Kampfes ausmachen wird, sondern bloß eine Gelegenheit, aus der neue Angriffe gegen diese ganze Welt des Elends und Krieges gestartet werden müssen …

Schließlich sind die Proklamationen von Politiker*innen, die die Aggressionen der russischen Armee kritisieren ein Ausdruck der Heuchelei, da sie sich weigern die materiellen Bedingungen und Ressourcen zu schaffen, die die Menschen benötigen, die sich weigern, in der Armee zu dienen. Und ganz nebenbei bemerkt, wie und warum solten sie als geschätzte Repräsentant*innen der bourgeoisen Ordnung auch anders handeln!? Es ist notwendig, beständig gegen Putins Angriffe zu stehen, ebenso wie gegen die Staatsmänner anderer Länder, die es der Armee durch ihre eigene Politik erlauben, ihr Kriegspotenzial zu wahren. Es sind die Regierungen der Länder in denen wir leben, die es effektiv erschweren zu desertieren und die dadurch zur Fortsetzung des Krieges beitragen.

Diejenigen, denen es darum geht, Leben zu retten, sollten darüber nachdenken, wie sich die Kampffähigkeit der Armeen schwächen lässt, wie sich Soldat*innen von den Frontlinien abziehen lassen, wie sie dazu gebracht/es ihnen ermöglicht werden kann, nicht zu gehorchen, wie sie dazu motiviert werden können, ihre Waffen gegen jene zu richten, die sie zwingen, in den Krieg zu ziehen. Lasst uns darüber nachdenken und direkte Aktionen organisieren, die diese Überlegungen in konkrete Resultate zu verwandeln mögen.

Einige Anarchist*innen aus Zentraleuropa (November 2022)

via https://antimilitarismus.noblogs.org/post/2022/09/12/appeal-days-of-international-solidarity-with-deserters/

(Italien) Aktuelles zum anarchistischen Gefangenen Alfredo Cospito, der sich im Hungerstreik gegen 41bis befindet

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns. (Italien) Aktuelles zum anarchistischen Gefangenen Alfredo Cospito, der sich im Hungerstreik gegen 41bis befindet November 16, 2022 Aktueller Stand zur Situation von Alfredo Cospito, der sich seit dem 20. Oktober im … Weiterlesen

(Italien, 7. November 2022) Erklärung zum Beginn des Hungerstreiks der Anarchistin Anna Beniamino in Solidarität mit Alfredo Cospito

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns. (Italien, 7. November 2022) Erklärung zum Beginn des Hungerstreiks der Anarchistin Anna Beniamino in Solidarität mit Alfredo Cospito, zusammen mit Juan Sorroche und Ivan Alocco, gegen den 41bis Am 20. Oktober … Weiterlesen