Category Archives: Nachrichten

Bagger in Leipzig abgefackelt – Flammt der Brand-Terror gegen Baufirma wieder auf?

via BILD

Leipzig – Die Anschlagsserie auf das Bautzener Bauunternehmen Hentschke flammt offenbar wieder auf. In der Nacht zu Freitag wurden im Leipziger Stadtteil Stünz zwei Bagger abgefackelt – Schaden 375 000 Euro.

Die Brandstifter waren gegen 2 Uhr auf die Bahnbaustelle im Osten der Messestadt gelangt. Sie steckten zwei Bagger an, rannten weg. Die Baumaschinen brannten komplett aus, bevor die Feuerwehr löschen konnte.

Die Kripo begann noch in der Nacht mit der Spurensicherung. Der Staatsschutz wurde in die Ermittlungen eingebunden, denn bereits vor mehr als zwei Jahren wurde dort ein ähnlicher mutmaßlich linksextremer Brandanschlag verübt.

Das Polizeiliche Extremismus- und Terrorismus-Abwehrzentrum (PTAZ) Sachsen des LKA, konkret die Soko LinX, ermittelt seit Langem zu Anschlägen, die auf die Firma Hentschke abzielen könnten. Mitte Januar 2020 war auf der jetzt erneut angegriffenen Baustelle sogar ein nicht gezündeter Brandsatz sichergestellt worden.

Monate später wurden zwei Tatverdächtige überführt, die im November 2019 einen Brand-Anschlag auf den Firmensitz verübt haben sollen. Seither herrschte relative Ruhe. Bis jetzt…

Hintergrund

Die Firma Hentschke steht immer wieder im Fokus mutmaßlich linksextremer Anschläge. Das Unternehmen um Geschäftsführer Jörg Drews spendete vor Jahren 19 500 Euro an die AfD. Laut einem früheren Bekennerschreiben auf der Plattform Indymedia führen die mutmaßlich linksextremen Täter dies als einen Grund für die Brandanschläge an.

Bereits im August 2019 hatten Fahrzeuge auf der Baustelle des neuen Knastes in Zwickau gebrannt. Auch dort war Hentschke-Bau aktiv, der Anschlag traf jedoch eine andere Baufirma. Seither wurden immer wieder Fahrzeuge und Maschinen der Bautzner Unter in ganz Sachsen angezündet. Der Schaden geht mittlerweile in die Millionen.

WISAG-Karre in Solidarität mit den Gefangenen abgefackelt

via de.indymedia.org
Am 5. November jährt sich Linas Verhaftung zum zweiten mal. Das nahmen wir zum Anlass unserer brennenden Wut auf die aktuelle Repressionswelle gegen Antiautoritäre und Linke in der BRD Ausdruck zu verleihen. Ziel unseres Angriffs in der Nacht vom 02. auf den 03. November wurde die Firma WISAG, die unter anderem in der Sicherheits- und Reinigungsbranche schmutzige Geschäfte macht. Ihr Standort in Leipzig in der Schönefelder Straße (Eutritzsch) ist auf sogenanntes Facility Management spezialisiert, was u.a. Einbau, Wartung und Instandsetzung von Gebäudetechnik,  Hausmeister-, Sicherheits- und Umbaudienste sowie Transportdienste beinhaltet. Was zunächst harmlos klingt bedeutet in der Praxis, dass die Firma beispielsweise in der  Reinigungssparte einen Großteil des Umsatzes erwirtschaftet in dem sie ihr Personal in prekären Beschäftigungsbedingungen (Niedriglöhne und Zeitarbeit) ausbeutet. Darüber hinaus erarbeiten die Angestellten von WISAG ungefähr 20% des Umsatzes durch verschiedenste Sicherheitsdienste. So sind sie z.B. als Sicherheitspersonal an Flughäfen tätig wo sie Abschiebungen und institutionellen Rassismus zu verantworten haben. Außerdem unterstützt die Firma mit ihrem Personal die BVG in Berlin und Privatbahnen in NRW bei Ticketkontrollen und trägt damit direkt dazu bei, Menschen die sich die hohen Fahrtkosten nicht leisten können, durch Ersatzfreiheitsstrafen in den Knast zu bringen. Desweiteren hat die Firma ihr Personal eingesetzt, um Wohnungslose in der Rummelsburger Bucht in Berlin zu Gunsten der Investitionen von Padovicz zu vertreiben. WISAG arbeitet mit Firmen wie Airbus Defence and Space, der LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG/ Lausitz Energie Kraftwerk), der Siemens Real Estate, der BMW Groupe, dem Bayerischen Staatsministerium und Thyssenkrupp Marine Systems zusammen, in dem sie ihr Personal für oben genannte Dienstleistungen zur Verfügung stellt. WISAG beteiligt sich damit an Krieg, der Klimakatastrophe, Verdrängung und Einsperrung sowie der Ausbeutung von Menschen und profitiert davon. Für uns genug Gründe, um durch abfackeln eines ihrer Fahrzeuge einen Sachschaden von ungefähr 30.000 € zu verursachen. Immerhin. Das ist unsere Antwort auf eure Knäste, auf Vertreibung, Einsperrung und Ausbeutung. Freiheit für alle Gefangenen! Flammende Grüße und Solidarität an alle von Repression betroffenen! Viel Kraft auch für die zwei Angeklagten im Luwi71-Verfahren die am 8.11. in Leipzig vor Gericht stehen.

„Erhobenen Hauptes, Flammenden Herzens“ – Neue Broschüre in Solidarität mit Boris

In Solidarität mit dem Anarchisten Boris, der nach einem Brand in seiner Zelle, in der er wegen des Vorwurfs der Brandstiftung an zwei Mobilfunkmasten in Untersuchungshaft saß, nun seit über einem Jahr im Krankenhaus liegt, erschien vor kurzem eine Broschüre, die einerseits eine Auswahl der Texte, die von seinen Gefährt*innen veröffentlicht wurden, versammelt, als auch eine ganze Reihe von Texten zusammenstellt, die sich mit 5G, Digitalisierung und den Angriff auf die digitale Infrastruktur auseinandersetzen. Auf dass Boris‘ Kampf weitergeführt werde, auf ein Ende des technologischen Netzes!

Für das pdf bitte auf das Bild klicken!

Aus dem Vorwort der Broschüre:

Vor über zwei Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. April 2020, unternahm ein Anarchist namens Boris aus der französischen Stadt Besançon einen kleinen Nachtspaziergang und hinterließ zwei brennende Funkmasten, was nicht nur das regionale Telekommunikationsnetz der verschiedenen französischen Mobilfunkanbieter zusammenbrechen ließ, sondern auch das Funknetz der Bullen. Zwei Pfeiler der technoindustriellen Zivilisation weniger, zumindest für einige Zeit.

Unglücklicherweise fanden die Bullen einen Deckel am Fuß eines der Funkmasten, und darauf eine DNA-Spur, die sie Boris zuordneten. Im September 2020 wurde er festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt. Im Bullenverhör bekannte er sich dazu, die beiden Funkmasten alleine angezündet zu haben. Am 19. Mai 2021 verurteilte das Gericht ihn schließlich in Abwesenheit seiner Anwältin zu vier Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung. Boris legte daraufhin Berufung ein, doch ehe es zu diesem Prozess kommen konnte, brach Anfang August ein Brand in seiner Zelle aus, der ihm schwere Brandverletzungen zufügte. Monatelang lag er im Koma. Inzwischen ist er wieder bei Bewusstsein, doch noch immer hat er schwer zu kämpfen. An allen vier Gliedmaßen gelähmt, jedoch voller Lebenswillen, ist er mit der Arroganz und Allmacht des medizinischen Apparates gegenüber seinen Subjekten konfrontiert, der es nicht fassen kann, dass ein „Patient“ seinen eigenen Kopf hat. Vor kurzem meldeten sich die Gefährt:innen aus Besançon wieder zu Wort, um erneut zur Solidarität mit Boris aufzurufen.

In dieser Broschüre sind diese Aufrufe zu finden, sowie eine Auswahl der Texte und Aufrufe, die rund um Boris‘ Fall erschienen sind. Nicht nur, um einen Gefährten, der mit voller Wucht die Gewalt der Repression abbekommen hat, zu unterstützen, sondern auch, um seinen Kampf, der uns inspiriert, und der auch unser Kampf ist, und der sich in Frankreich in eine ganze Reihe von Angriffen und Kämpfen einfügt, fortzuführen, weiterzutragen, dazu anzustacheln, und die Debatte um Infrastruktursabotagen, Funkmastbrandstiftungen, Beschädigungen an Glasfaserkabeln, Angriffe auf Strom- und Energieinfrastruktur, wie sie in Frankreich geführt wird, in den deutschsprachigen Raum zu tragen.

Denn Boris‘ Angriff ist nicht der einzige seiner Art, er reiht sich in eine ganze Welle von Angriffen auf Mobilfunkmasten in Frankreich ein. Eine Welle, die bis heute immer mehr an Stärke zunimmt. Zählen offizielle Statistiken für das Jahr 2020 etwa hundert abgefackelte Funkmasten in Frankreich, so sind es 2021 bereits 150, und dieses Jahr liegt die Zahl im Mai 2022 bei einem abgefackelten Funkmast jeden zweiten Tag, womit der Trend für das Jahr 2022 bei knapp 200 Funkmasten liegen soll. Auch Beschädigungen an Glasfaserkabeln gab es die letzten sechs Monate in Frankreich im Schnitt dreißig pro Monat, ebenso wie zahlreiche andere Angriffe auf Telekommunikationsunternehmen sowie sonstige Infrastruktursabotagen. Angriffe, die den Mächtigen gar nicht gefallen, da sie die „sensibelsten und essentiellsten Aktivitäten des Landes“ bedrohen, eine potenzielle Gefahr für die Wirtschaft der Länder darstellen sowie das Projekt des umfassenden Ausbaus des technologischen Netzes und der Digitalisierung der Welt zumindest bremsen, ja vielleicht gar (zumindest lokal) – so unken auf jeden Fall gewisse Politiker, Geheimdienstler und Vertreter der Wirtschaft – sogar gefährden könnten.

Deshalb haben wir außer den Texten, die sich um Boris‘ Verhaftung drehen, noch Texte ergänzt, die sich mit dem Kampf gegen die technologische Infrastruktur, wie Boris ihn geführt hat und führt, beschäftigen. Darunter natürlich den, den Boris selbst über seine Motive zum Anzünden dieser Funkmasten verfasst hat, „Warum ich die zwei Funkmasten auf dem Mont Poupet abgefackelt habe“, sowie einen ursprünglich im Zündlumpen erschienenen Text, „Wann, wenn nicht jetzt?“, der in einer französischen Übersetzung in der Broschüre Brûler les foyers du virus technologique [Die Herde des technologischen Virus ausbrennen] erschien, für die die Bullen sich bei den Hausdurchsuchungen bei Boris und zwei weiteren Gefährt.innen aus Besançon, die damals ebenfalls stattfanden, besonders interessierten. Auch den zweiten Text aus derselben Broschüre, „Sabotagen gegen die digitale Normalität“, findet ihr in diesem Heft. Ansonsten findet ihr noch mehrere weitere Texte überwiegend aus Frankreich, die sich mit der momentanen Angriffswelle auf dem Gebiet auseinandersetzen.

In Reaktion auf die Repression gegen Boris haben außerdem insbesondere in Frankreich einige Angriffe stattgefunden, zu denen sich Menschen bekannten, die ihren Kampf in Solidarität mit Boris führen, doch auch die Zahl der anonymen Angriffe auf Funkmasten und technologische Infrastruktur steigt in Frankreich weiter an. Eine Auswahl von beidem findet ihr ebenfalls in diesem Heft.

Möge das Netz der technologischen Herrschaft an allen Enden und Ecken in Flammen aufgehen.

ERHOBENEN HAUPTES
FLAMMENDEN HERZENS
SOLIDARITÄT MIT BORIS

Transporter von SPIE und MIELE angezündet // Freiheit für unsere Gefährt*innen!

via knack[punkt]news
In der Nacht vom 31.10 auf den 01.11. haben wir im Leipziger Süden Transporter von SPIE und MIELE in Brand gesetzt. SPIE ist seit Jahren als Knastprofiteur bekannt. Das Unternehmen ist sowohl am Bau als auch am Betrieb von Knästen weltweit beteiligt. MIELE steht für uns stellvertretend für den deutschen Imeprialismus in Griechenland. Der Waschmaschinenhersteller wurde dort bereits zum Ziel von Angriffen der Revolutionären Organisation 17.November. Unsere Herzen brennen für alle Rebell*innen in den Verliesen des Staates, die ihren Kampf weiterführen. Sie brennen für Alfredo und Juan, die sich in Italien im Hungerstreik befinden. Sie brennen für Giannis Michailidis, der von Mai bis Juli diesen Jahres im Hungerstreik war und diesen leider ohne „Erfolg“ aussetzen musste. Freiheit für Anna, Juan, Giannis und Alfredo! Für die Anarchie!

Italien. DER EINZIGE BEGEHBARE PFAD. Text in Solidarität mit Alfredo Cospito

Gefunden auf publicación refractario, die Übersetzung ist von uns

Italien. DER EINZIGE BEGEHBARE PFAD. Text in Solidarität mit Alfredo Cospito

Am 22. Oktober 2022 veröffentlicht.

Seit dem 5. Mai ist unser Gefährte Alfredo Cospito im Rahmen des 41bis-Regimes inhaftiert. Diese Maßnahme wurde nach monatelanger Zensur des Schriftverkehrs und nach der repressiven Operation Sibilla vom November 2021 angeordnet, für die er einen Haftbefehl erhalten hat. Hinter dieser repressiven Verschärfung von Alfredos Haftbedingungen steht der klare Wille des Staates, einen Gefährten mundtot zu machen, der in diesen Jahren der Haft mit Artikeln und Reden viel zur anarchistischen Debatte beigetragen hat.

Das 41bis ist ein hartes Gefängnisregime, das darauf abzielt, den Gefangenen zu isolieren, zum Schweigen zu bringen und zu vernichten, um ihn dazu zu bringen, mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Es wurde Ende der 1980er Jahre eingeführt und kam zunächst in Ausnahmefällen bei Aufständen oder schwerwiegenden Notsituationen in Gefängnissen zur Anwendung. Im Jahr 1992, nach dem Massaker von Capaci, wurde sie auf Mafiahäftlinge ausgedehnt. Seit 2002 wird sie auch auf Personen angewandt, die wegen Terrorismus und Subversion verurteilt wurden, und dient somit als Instrument der politischen Repression. Derzeit befinden sich auch einige Gefangene, die der kommunistischen Organisation BR-PCC angehören, unter dieser Haftbedingungen. Ursprünglich als vorübergehende Inhaftierung gedacht, ist diese Ausnahmeregelung von Notfall zu Notfall zur Norm geworden. Dieser Mechanismus ist seit der Ausrufung der so genannten Pandemie für den größten Teil der Bevölkerung bereits zum täglichen Brot geworden. Es ist inzwischen selbstverständlich: Wenn eine Notfallmaßnahme einmal eingeführt ist, gibt es kein Zurück mehr.

Die Überstellung von Alfredo nach 41bis sowie die jüngsten Verurteilungen von Juan, 28 Jahre alt, wegen eines Sprengstoffanschlags auf eine Parteizentrale der Lega Nord, und Anna, die zusammen mit Alfredo wegen politischen Massakers verurteilt wurde, sind eine echte und richtige Warnung des Staates: Wer anarchistische und revolutionäre Praktiken und Ideen verbreitet, wird lebendig begraben. Die anti-anarchistischen Aktionen der letzten Jahre sind auch ein Beispiel für die repressive Verschärfung, die wir gerade erleben. Angesichts dieser Situation können wir uns nicht darauf beschränken, die Schläge des Staates so gut wie möglich zu ertragen und auf bessere Zeiten zu warten.

Es ist dringend notwendig, die Grundlagen für eine konkrete internationale revolutionäre Solidarität zu schaffen.

Die einzigen Antikörper gegen die Katastrophe, in die uns der Staat und die Bosse Tag für Tag führen, sind Propaganda und Aktionen, die es verstehen, an die Wurzel zu gehen und den innersten Sinn unseres Kampfes zum Ausdruck zu bringen: die Zerstörung des Bestehenden ohne jegliche Vermittlung.

ALFREDO RAUS AUS DEM 41BIS. FREIHEIHT FÜR ALLE!

TOD DEM STAAT, ES LEBE DIE ANARCHIE!

Anarchist*innen

Transporter der Firma GA-tec abgefackelt

Berlin, 31. Oktober 2022
In den frühen Stunden des 31. Oktober haben wir einen Transporter der Firma GA-Tec brennen lassen. Dieses Unternehmen für Gebäude- und Anlagentechnik gehört zu 100% der Sodexo-Gruppe und betreibt selbst Knäste (in England und Chile) und ist ein großer Profiteur der Gefängnisindustrie. Der Transporter brannte im Stadtteil Lichtenberg aus, wo in letzter Zeit einige Autos verfeuert wurden. Nicht nur um dem Unternehmen einen Schaden zuzufügen, konnten wir aus einer inneren Motivation heraus nicht anders als einen solchen Angriff gegen unsere Unterdrücker zu unternehmen. Die Nachricht, dass der Gefährte Alfredo Cospito im sogenannten “41bis” Regime der Justiz des italienischen Staates gefoltert wird, lässt uns alles andere als Gleichgültig. Alfredo soll nicht nur mundtot gemacht werden, seine Existenz ist am Rande der Auslöschung. Wir vereinen uns mit seinem kämpferischen Vorstoß. Gemeinsam mit seinem Hungerstreik durchbrechen wir die totale Isolation. Wir rufen auch alle anderen Menschen dazu auf, jetzt sofort aktiv zu werden und die Reaktionszeit des anarchistischen internationalen Kampfes entschieden zu verkürzen. Um Alfredo Cospito dem Vernichtungsregime zu entreissen und nun in der koordinierten Offensive eine revolutionäre Kraft zu entfalten. Nicht im Knast oder im Isolationsregime zu leben, bedeutet eine große Verantwortung. Im Kampf in Verbindung mit Hungerstreiks können wir nicht warten, bis der Gefangene auch noch zum Durststreik übergehen muss. Durch Hungerstreiks ausgelöste militante Kamapagnen können eine substanzielle antikapitalistische Perspektive eröffnen. Metropolen werden sich in Jungle verwandeln, in denen die Infrastruktur der herrschenden Klasse rettungslos verloren wäre, würden sich ihre Lebewesen dazu entschließen. Knastprofiteure, Rüstungsfirmen, Polizeiausrüster, Baukonzerne – ihre Glasfassaden, Fahrzeuge und Datenleitungen drängeln sich in zunehmend verdichteten Centren in die Lebensräume unserer Klasse oder versuchen sich in eigenen Reservaten zu schützen. So wie unser GA-Tec/Sodexo Transporter in einer Hochhaussiedlung des Prekariats verschlungen wurde, soll es zum Alltag für die Logistik der Macht werden. Indem die sich verschärfenden Klassengegensätze und die militanten Kampagnen des anarchistischen Milieus eine gemeinsame Ebene entwickeln. Solidarität auch an Juan Sorroche und Ivan, die sich sofort dem Kampf Alfredos angeschlossen haben und sich ebenfalls im Hungerstreik befinden. Freiheit für sie und auch für Giannis Michailidis, Claudio Lavazza und Toby Shone. Sieg dem Kampf der Mapuche! Tod dem Staat, lang lebe die Anarchie! Autonome Zelle „Anna Maria Mantini“
Quelle: Kontrapolis (Tor)

Scheiben an Büro der Linkspartei eingeschlagen

Berlin, 31. Oktober 2022
Während in Wedding coole Kidz die Halloween Nacht nutzten um Flaschen und Eier auf widerliche Bullenmonster zu werfen, haben wir einen der Hintermänner staatlicher Gewalt besucht. Sebastian Schlüsselburg ist Abgeordneter für DIE Linke im Abgeordnetenhaus und Mitglied in den Ausschüssen für Verfassungs- und Rechtsangelegenheiten, Verbraucherschutz, sowie Verfassungsschutz und Wissenschaft/Forschung. Zudem ist er Mitglied des Richterwahlausschusses und im Gnadenausschuss. Mithin sitzt er an entscheidenden Stellen für eine Partei, die alles abnickt, was das Leben in Berlin schwer erträglich macht. Auf bezirklicher Ebene hat die Linkspartei die Rummelsburger Bucht völlig zerstört, Obdachlose geräumt und Bäume gefällt, um einem seelenlosen BKA Gebäude und anderen Investorenträumen Platz zu schaffen. Speziell Schlüsselburg gibt vor gegen den Ausbau der A100 zu sein, in der Realität ist es seine Partei, die im Abgeordnetenhaus den Bau der Autobahn bis in den Treptower Park mitträgt. Desweiteren verantwortet die Linkspartei die unzähligen faschistischen „Einzelfälle“ in der Berliner Polizei, deren Haushaltsplanung und Einsatzschwerpunkte sie mitbestimmen. Morde durch Bullen, Abschiebungen durch Bullen, Räumungen durch Bullen – unter allem steht die Unterschrift des Senats, an dem sich die Linkspartei für ein fürstliches Gehalt beteiligt. Parteien produzieren Krisen, um damit die Bevölkerung einzuschüchtern und dann Lösungen anzubieten, die immer den Gleichen nutzen und einer autoritären Formierung dienen. Mit seinem monatlichen Gehalt von ungefähr 10.000 Euro als Abgeordneter wird Schlüsselburg über die Auswirkungen der Inflation lachen. Er sitzt, wie seine KollegInnen, im Parlament im Trockenen während wir im Supermarkt auf jeden Euro achten – oder klauen. Nach den pseudo Hilfen zum Inflationsausgleich, können wir in naher Zukunft mit weiteren Sparmaßnahmen rechnen, dann auch wieder getragen von der Linkspartei. Das autoritäre Verhältnis von Politik zum Wahlvolk wird u.a. in der Position des Kultursenators Lederer (Die Linke) zu den Aktionen der Klimabewegung deutlich. Das eine Frau in Untersuchungshaft gelandet ist, weil sie in der Alten Nationalgalerie ein Gemälde mit Kunstblut beworfen haben soll, begrüßt der linke Senator. Gegen die Auswirkungen der Inflation gibt es ein Mittel. Pfändung des Reichtums der Verantwortlichen zugunsten einer gerechten Umverteilung von Oben nach Unten. Parteien, die sich mit den Einnahmen unserer Steuern finanzieren, brauchen wir nicht. In der Nacht zum 1. November haben wir alle zwölf Scheiben des Büros von Schlüsselburg in Fennpfuhl eingeschlagen. Funny Halloween Breaking Rats
Quelle: Kontrapolis (Tor)

La Nemesi: eine neue Webseite zur Unterstützung von Angriffspraktiken und internationaler revolutionärer Solidarität

La Nemesi: eine neue Website zur Unterstützung von Angriffspraktiken und internationaler revolutionärer Solidarität

La Nemesi“ ist eine von Anarchisten betriebene Website, die sich der Veröffentlichung von Texten über den Kampf gegen den Staat, das Kapital und alle Autoritäten widmet. Mit der Eröffnung dieser Website wollen wir über die Merkmale der sogenannten Gegeninformation hinausgehen und den Texten und Beiträgen mehr Raum geben, die in den Gegeninformationsräumen, die die virtuelle Welt bevölkern und die in der, durch die Telekommunikationsmittel erzeugten Unklarheit, häufig untergehen.

„La Nemesi“ wurde also mit dem Ziel gegründet, Bekennerschreiben oder Info-Texte über Aktionen und Sabotagen sowie Artikel, Berichte und Korrespondenzen über Aufstände und Rebellionen in der ganzen Welt zu veröffentlichen und zu verbreiten. Es ist eine Art “Bulletin” des anarchistischen revolutionären Kampfes und ganz allgemein des sozialen Krieges, den die Unterdrückten führen.

Ebenso viel Raum wird der Veröffentlichung von Bekennerschreiben und Dokumenten von in staatlichen Gefängnissen inhaftierten Anarchisten gewidmet, sowie aktuellen Informationen über die Gefängnissituation von Gefährten, Mobilisierungen und Soli-Veranstaltungen, vergangene, gegenwärtige und zukünftige anti-anarchistische Repressionsmaßnahmen und allgemein die Repression gegen die Bewegung.

Darüber hinaus werden redaktionelle Nachrichten (kürzlich erschienene Zeitungen, Zeitschriften, Blätter, Bulletins, Bücher, Broschüren usw.) und gelegentliche Artikel oder Textauszüge aus mehr oder weniger aktuellen Veröffentlichungen aufgenommen. Im Gegensatz zu diesen anderen Artikeln werden letzteren Beiträge vom guten oder schlechten Geschmack derjenigen diktiert, die die Website verwalten.

Ein weiterer Teil von „La Nemesi“ wird aus einem als Archiv geöffneten Bereich bestehen, der Artikeln und Texten gewidmet ist, die von Aktionen berichten, die von Anarchisten in Italien von den 1950er Jahren bis heute durchgeführt wurden. Die geografische und zeitliche Abgrenzung dient nicht nur dazu, der Aufgabe eine Grenze zu setzen, die andernfalls, wenn sie ins Unendliche ausgedehnt würde, ausgesprochen gigantisch wäre, sondern vor allem, weil wir es für notwendig hielten, einen zugänglichen Raum zu haben, in dem unzählige Texte gesammelt werden können, die sich mit dem befassen, was in diesen Jahrzehnten speziell in Italien geschehen ist. Wir freuen uns über Korrekturen, Klarstellungen, Informationen und neue Texte, die in diesen Bereich aufgenommen werden sollen.

Abschließend möchten wir klarstellen, dass diese Website nicht den Anspruch erhebt, irgendjemanden zu vertreten, zu vereinheitlichen oder ein Sprachrohr zu sein. Es handelt sich nicht um die Arbeit eines Kollektivs, einer Gruppe oder eines bestimmten “Milieus”: Sie wird von einigen wenigen Individuen betrieben, die es ganz einfach für notwendig hielten, den Umfang und die Möglichkeiten der Agitation und Propaganda anarchistischer Ideen zu erweitern.

Unser Kampf ist in gewisser Weise “eine Nemesis” gegen ein Schicksal, das die Macht gerne als unausweichlich definieren würde. Es geht nicht um eine Umverteilung der Gerechtigkeit oder einen Ausgleich der Verantwortlichkeiten, sondern um eine Wut, die in ihrem Übermaß eine einfache Wahrheit bekräftigt: die Zukunft, die Freude, das Leben, das wir uns gegen alle Widrigkeiten, Ausbeutung und Unterdrückung erkämpfen und zu eigen machen.

Mit diesem Bewusstsein im Herzen unterstützen wir die Praxis des Angriffs und der internationalen revolutionären Solidarität mit allen inhaftierten Anarchisten und Revolutionären. Wir kämpfen bis zur totalen Befreiung für die Zerstörung dieser Gesellschaftsordnung und aller Autoritäten.

September 2022

Website: https://lanemesi.noblogs.org/
E-mail: lanemesi@autistici.org

kopiert von https://lanemesi.noblogs.org/post/2022/09/24/la-nemesi-eine-neue-website-zur-unterstutzung-von-angriffspraktiken-und-internationaler-revolutionarer-solidaritat/

Verhindern wir den Mord an Alfredo Cospito, der seit dem 20. Oktober im Hungerstreik ist.

Per Mail erhalten

Verhindern wir den Mord an Alfredo Cospito, der seit dem 20. Oktober im Hungerstreik ist.

Aufruf zur internationalen Mobilisierung

Am 20. Oktober versuchte der Anarchist Alfredo Cospito während einer Anhörung vor dem Überwachungsgericht in Sassari eine ausführliche Prozesserklärung zu verlesen, in der er ankündigte, dass er gegen das 41bis-Haftregime, dem er unterworfen ist und gegen die lebenslange Haftstrafe, in den Hungerstreik getreten sei. Ein Kampf, den Alfredo bis zu seinem eigenen Tod nicht zu unterbrechen gedenkt. Der Gefährte, der seit dem 5. Mai auf der Grundlage eines von der damaligen Justizministerin Marta Cartabia unterzeichneten Dekrets im 41bis inhaftiert ist, befindet sich derzeit im Gefängnis von Bancali auf Sardinien.

Er ist ein Anarchist, der immer an vorderster Front gekämpft hat und nie bereit war, Kompromisse einzugehen oder aufzugeben. Er ist ein Gefährte, der seit Ende der 1980er Jahre kämpft, einer Zeit, in der er als „Totalverweigerer“ (wegen der Verweigerung des Wehrdienstes) inhaftiert war. Er hat sich zu den Knieschüssen gegen den Ansaldo Nucleare CEO Roberto Adinolfi, nach seiner Verhaftung im Jahr 2012 und im Zuge des darauf folgenden Prozesses, bekannt. Die Aktion wurde vom „Olga Kern/Informelle Anarchistische Föderation – Internationale Revolutionäre Front“ am 7. Mai desselben Jahres in Genua verübt.

Alfredo hat sich stets für die Verteidigung der von Repression betroffenen Gefährten in allen Teilen der Welt eingesetzt. Sein Kampf betrifft objektiv alle Gefangene, unter denen wir besonders an die drei Militante der „Roten Brigaden für den Aufbau der Kämpfenden Kommunistischen Partei“ (BR-PCC) erinnern, die seit über 17 Jahren in 41bis eingesperrt sind (Nadia Lioce, Roberto Morandi, Marco Mezzasalma). Im Jahr 2009 nahm sich die Genossin Diana Blefari aus der gleichen Organisation das Leben, nachdem sie diesem harten Gefängnisregime unterzogen wurde.

Alfredo war zehn Jahre lang ununterbrochen inhaftiert, bis zu seiner Verlegung in die Abteilung 41bis im Hochsicherheitstrakt. Im Jahr 2016 war er bei der „Operation Scripta Manent“ mitbeschuldigt und wurde wegen subversiver Vereinigung zu terroristischen Zwecken und mehrerer Sprengstoffanschläge angeklagt. Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs im Juli dieses Jahres wurde die selbige Verurteilung von Alfredo und Anna Beniamino als „politischer Massenmord“ neu eingestuft, wobei die einzige dafür vorhergesehene Strafe lebenslange Haft ist. Der italienische Staat, der schon immer faschistische Massenmörder geschützt hat, will nun zwei Anarchisten wegen eines Anschlags, bei dem es weder Tote noch Verletzte gab, wegen Massenmords verurteilen.

Alfredo trägt seit Jahren mit Texten, redaktionellen Projekten und Vorschlägen zur internationalen anarchistischen Debatte bei. Aus diesem Grund wurde er wiederholt der Zensur unterworfen und mit einem Verbot der Kommunikation mit der Außenwelt sanktioniert. Er wurde wegen der Veröffentlichung des revolutionären anarchistischen Blattes „KNO3“ und der letzten Ausgabe von „Croce Nera Anarchica“ verurteilt und derzeit wird gegen ihn wegen der Veröffentlichung der anarchistischen Zeitung „Vetriolo“ ermittelt. Nach diesen Maßnahmen wurde Alfredo im Mai in das 41bis verlegt und anschließend vom Gefängnis in Terni in das Gefängnis Bancali in Sassari gebracht. Auf diese Weise wird er von jedem Kontakt mit der Außenwelt ferngehalten.

Das 41bis dient dazu, den Gefangenen vollständig von der Außenwelt zu isolieren. Die Maßnahme wird für vier Jahre verhängt, aber der einzige Ausweg besteht darin, Buße zu tun und mit den Repressionskräften zusammenzuarbeiten. Mit anderen Worten: 41bis ist Folter, da es darauf abzielt, Leiden hervorzurufen, um Geständnisse oder Aussagen zu erzwingen.

Dieses Haftregime sieht einen einstündigen Besuch pro Monat mit einer Glaswand vor, unter elektronischer Überwachung und mit Audio- und Videoaufzeichnung. Nur wenn die Familienangehörigen keine Möglichkeit haben, zum Besuch zu kommen, besteht als Alternative zum Gefängnisbesuch die Möglichkeit eines monatlichen 10-minütigen Telefonats, für das sich die Familienangehörigen des Gefangenen jedoch auf eine Polizeistation oder in ein Gefängnis begeben müssen. Darüber hinaus gibt es nur eine Stunde Luft- und eine Stunde Sozialzeit (Luftzeit heißt in diesem Sinne in einem unüberdachten zellengroßen Zementblock im Kreis laufen zu dürfen – Anm.d.Ü.) innerhalb der Sektion, die in Gruppen von mindestens zwei und höchstens vier Gefangenen stattfinden: Die Gruppeneinteilung wird direkt von den Büros der Bürokraten in Rom beschlossen und dauert mehrere Monate.

Das 41bis ist ein Vernichtungsgefängnis, da es darauf abzielt, durch die Technik des sensorischen Entzugs körperliche und geistige Schäden zu verursachen; sie ist ein politisches und soziales Todesurteil, das darauf abzielt, jeden Kontakt zur Außenwelt abzubrechen. Die für Alfredo vorgesehene Behandlung erinnert an die von Benito Mussolinis zugeschriebenen Worte über Gramsci: Dieses Gehirn muss zwanzig Jahre lang am Funktionieren gehindert werden.

Ein Beispiel für das schwarze Loch, in dem man landet, wenn man das 41bis betritt, ist das, was am 20. Oktober während der Anhörung vor dem Überwachungsgericht in Sassari geschah. Bei dieser Anhörung wurden die solidarischen Menschen am Betreten des Gerichtssaals gehindert, der Gefährte wurde per Videokonferenz aus dem Gefängnis zugeschaltet, wie es die 41bis-Regeln vorsehen, und als er versuchte, seine Erklärung zu verlesen, wurde seine Stimme durch Drücken des Stummschalt-Knopfes abgeschnitten. Die Erklärung wurde von den Richtern unter Verschluss gestellt; falls die Anwälte sie verbreiten sollten, riskieren sie eine schwere Haftstrafe.

Die Geschichte des Gefährten Alfredo Cospito ist mit einem zunehmend düsteren, repressiven Klima im Lande verwoben. Auch außerhalb der anarchistischen Bewegung beobachten wir eine zunehmend repressive Unterdrückung von Arbeitern, Studenten und sozialen Bewegungen. Der auffälligste Fall: In diesem Sommer leitete die Staatsanwaltschaft von Piacenza ein Ermittlungsverfahren gegen Gewerkschafter/Syndikalisten ein und beschuldigte sie der „Erpressung“, weil sie durch einen „radikalen“ Kampf (Streikposten und Straßenblockaden) Lohnerhöhungen von den Bossen forderten.

Wir wollen, dass auch im Ausland verstanden wird, dass der repressive Kurs, den der italienische Staat einschlägt, jeden persönlich betrifft, da ein Präzedenzfall dieser Größenordnung im Herzen Europas der Vorbote weiterer repressiver Sprünge auch in anderen Breitengraden sein könnte. All dies geschieht, während sich die sozialen Krisen und die internationalen militärischen Krisen von Tag zu Tag verschärfen. Wir wissen, dass dies die idealen Bedingungen für autoritäres Handeln von Regierungen sind. Wir haben ein paar Wochen Zeit, um das Leben von Alfredo Cospito zu retten, seine Ermordung zu verhindern, aber vor allem, um ein Zeichen des Gegenangriffs auf die Geschehnisse zu setzen. Wir machen den Staat für das Leben und die Gesundheit unserer Gefährten verantwortlich. Lasst uns weltweit mobilisieren, lasst uns Druck auf den italienischen Staat ausüben, damit Alfredo aus dem 41bis rauskommt.

Gefährten und Gefährtinnen
25. Oktober 2022