1„The Order of the Hour“ erschien am 28. November 1941 in der Freien Arbeiter Shtimme und wurde in Marcus Graham’s tissues in the present war: A protest (London : Worker’s Friend, 1944). Siehe den Katalogeintrag bei CIRA(Lausanne) https://www.cira.ch/catalogue/index.php?lvl=notice_display&id=1358
Category Archives: Lose Textsammlung
Milizionäre, ja! Aber Soldaten, niemals! – Spanische anarchistische Milizen (1936)
Gefunden auf mgouldhawke, die Übersetzung ist von uns. In den letzten Jahren haben einige Gruppen und Einzelpersonen Parallelismen zwischen der sozialen Revolution im spanischen Staat von 1936 bis 1939 und der sogenannten „Rojava Revolution“ gezogen. Dies findet nun auch in der Beteiligung sogenannter Anarchisten und Anarchistinnen im Krieg zwischen der Russischen Föderation und dem ukrainischen Staat statt. Wir haben unsererseits diesen Parallelismus niemals verwendet, denn er ergibt historisch und auf den Anarchismus bezogen gar keinen Sinn. Dieser Parallelismus wird gezogen um eine Teilnahme von Anarchistinnen und Anarchisten, sei es auf individueller oder auf kollektiver Ebene, an den Kriegen des Kapitalismus, um eine Fraktion des Kapitals zu verteidigen, zu rechtfertigen. Schon während der sozialen Revolution ab 1936 gab es viele Stimmen im revolutionären Lager die sich gegen die Militarisierung der Revolution, sowie auch gegen die Bildung einer Volksarmee erhoben. Egal wie sehr man die Geschichte verfälscht und sie nach den eigenen Bedürfnissen biegt, es bleibt eine Fälschung, die Massen kämpften damals in Spanien nicht für die Demokratie, die Republik, alles Instrumente der Herrschaft des Kapitals, sondern für die Abschaffung dieser. Erst als die Konterrevolution triumphierte verschwanden die revolutionären Parolen und Interessen der ausgebeuteten Massen und wurden zu denen der antifaschistischen und demokratischen Bourgeoisie. Dass und nur dass ist was in der Regel übrig geblieben ist, nicht die Verteidigung der sozialen Revolution, sondern die Verteidigung des Kapitals und seiner Regentschaft der Demokratie und dass ist was jene auch verteidigen die diese falschen Parallelismen aufrufen.
Milizionäre, ja! Aber Soldaten, niemals! – Spanische anarchistische Milizen (1936)
Auszüge aus der französischen Publikation „Catalogne Libertaire 1936-1937“ von André und Dori Prudhommeaux (über den spanischen Bürgerkrieg)
Armee oder Milizen?
L’Espagne Antifasciste veröffentlichte einen Artikel:
… in Barcelona … meldeten sich junge Leute bei den Milizen, und einige wollten sogar sofort nach Zaragoza aufbrechen. Um ihren Standpunkt deutlich zu machen, organisierten sie eine riesige Vollversammlung, an der 10.000 von ihnen teilnahmen und bei der sie die folgende Resolution verabschiedeten:
„Wir weigern uns nicht, unsere zivile und revolutionäre Pflicht zu erfüllen. Wir wollen losziehen und unsere Brüder in Zaragoza befreien. Wir wollen Milizionäre für die Freiheit sein, aber keine Soldaten in Uniform. Die Armee hat sich als Gefahr für das Volk erwiesen: nur die populären Milizen schützen die öffentlichen Freiheiten: Milizionäre, ja! Aber Soldaten, niemals!“
Die Mobilisierung und der Flug nach Valencia
… Am 27. Oktober [1936] äußerte sich Frente Libertario (Organ der CNT-FAI*-Milizen im Sektor Madrid) äußerst kritisch unter dem Titel: Milizen oder nationale Armee? Für uns: populäre Milizen!
„In den hohen Sphären der Politik wird daran gearbeitet, die populären Milizen in eine nationale Armee zu verwandeln…
Die Milizen in eine Armee zu verwandeln bedeutet, dass die Spanier in die Vergangenheit zurückkehren sollen. Es ist der Wunsch, dass das spanische Volk keine eigene Persönlichkeit hat …
Für uns ist das Militär ein integraler Bestandteil des Faschismus. Die Armee ist das charakteristische Instrument des Autoritarismus. Die Armee zu unterdrücken, bedeutet, die Möglichkeit der Unterdrückung zu unterdrücken, die diese Armee dem Volk bietet …
Wir verkünden so oft wie möglich und trotz allem, dass wir Antimilitaristen sind. Wir wollen keine Nationale Armee. Wir wollen nicht, dass die populären Milizen, die den Willen des Volkes verkörpern, verschwinden. Nur sie können die Freiheit des spanischen Volkes verteidigen.
Wie schon vor diesem sozialen Krieg rufen wir auch weiterhin:
Nieder mit den Ketten! Die Armee ist ein Symbol der Tyrannei! Schafft die Armee ab!’“
[*Anmerkung: CNT = Nationale Konfedöration der Arbeit. FAI = Iberische Anarchistische Föderation]
Dokumente
… Intervention eines Delegierten der Eisernen Kolonne auf dem Plenum in Valencia (von der Kolonne genehmigt und von ihrem Organ Linea de Fuego wiedergegeben, 17. November 1936, Front von Teruel):
„… Es gibt ein Regierungsdekret, das die Militarisierung aller Kolonnen vorsieht, und es gibt Gefährten, die glauben, dass die Militarisierung alles in Ordnung bringt. Wir sagen, dass sie nichts in Ordnung bringen wird.
Angesichts der Gefreiten, Unteroffiziere und Offiziere von den Akademien, die manchmal völlig unwissend über die Probleme des Krieges sind, präsentieren wir unsere Organisation und akzeptieren die militärische Struktur nicht. Die Eiserne Kolonne und alle Kolonnen der CNT und der FAI, und sogar andere, die nicht konföderiert sind, haben die militärische Disziplin nicht akzeptiert.
… Wir akzeptieren nichts, was unseren anarchistischen Ideen zuwiderläuft, die eine Realität sind, denn wir können nicht anders handeln, als wir denken.
Deshalb schlagen wir vor, dass unsere Organisation von Gruppen, Zenturien oder Kolonnenkomitees und Kriegskomitees, die von militärischen und zivilen Elementen gebildet werden, akzeptiert wird, um die Koordination aller Milizen, die an den verschiedenen Fronten kämpfen, mit dem zentralen Hauptquartier herzustellen…“
Wenn wir kämpfen müssen, dann für die soziale Revolution – Mother Earth (1914)
Gefunden auf mgouldhawke, die Übersetzung ist von uns Wenn wir kämpfen müssen, dann für die soziale Revolution – Mother Earth (1914) Beobachtungen und Kommentare [Auszug] Aus „Mother Earth“, Oktober 1914, veröffentlicht von Emma Goldman, herausgegeben von Alexander Berkman Nicht weniger … Continue reading
Internationalistisches Manifest gegen den kapitalistischen Krieg und Frieden in der Ukraine…
Gefunden auf tridni valka, die Übersetzung ist von uns. Internationalistisches Manifest gegen den kapitalistischen Krieg und Frieden in der Ukraine… „Ihre Kriege! Unsere Toten!“ Unter diesem Motto distanzierten sich radikale Proletarier von den pazifistischen Aufmärschen, die im März 2004 nach … Continue reading
Die schönen Rosen: Die Abtreibungsdebatte (2022)
Ein Schlusswort zum systemassimilierten (unterwanderten?) Reformfeminismus Da ist sie wieder die Abtreibungsdebatte, zur Zeit in den USA unter dem Synonym ‚Roe vs. Wade‘, hierzulande über § 219 a StGB, dem so genannten Werbungsverbot. Alle Jahre wieder grüßt der Kampf um den Hoheitsanspruch über die Gebärmutter und damit die Reproduktionsrate, um es mal im Technokratendeutsch zu… Continue reading Die schönen Rosen: Die Abtreibungsdebatte (2022)
Zu der Ausgabe Nummer 15 der anarchistischen Zeitschrift „In der Tat“, eine Kritik und warum Wörter viel bedeuten, über rhetorische Stilmittel und die Praxis daraus
Zu der Ausgabe Nummer 15 der anarchistischen Zeitschrift „In der Tat“, eine Kritik und warum Wörter viel bedeuten, über rhetorische Stilmittel und die Praxis daraus Einleitung Der folgende Text ist von uns als Kritik an der Ausgabe Nummer 15 der … Continue reading
Gehorsamsverweigerung
[Der Text vertritt zwar einen allzu pragmatischen und nicht unbedingt revolutionären Defätismus, aber sei hier all jenen nahegelegt, die glauben, die Vaterlandsverteidigung, oder sei es auch nur die Vaterstadtsverteidigung seie eine logische Handlung für Anarchisten, verbessere irgendwie die Lage. Denn gerade diese Vorstellung wird allzu oft für voll genommen, man hält sie für richtig, glaubt […]
Der Krieg
[Auch diesen Artikel aus einer Kriegs-Sondernummer der ersten deutschsprachigen anarchistischen Zeitung, der Arbeiter-Zeitung, wollen wir euch nicht vorenthalten, auch wenn er einige Aspekte enthält, die man in der Zeit sehen muss. Etwa missverständliche Bezüge auf “Republik”, die keinesfalls in jenem Sinne zu verstehen sind, wie irgendwelche Hornochsen heute versuchen, ihre Teilnahme an Kriegen für die […]
Die Langeweile und der Krieg
[Mal was anderes. Ein ganz amüsanter Text, der aber doch leider eine überraschenderweise tatsächlich ernste Sache behandelt. Aus prä-dadaistischer Sicht zeigt der Text wohl einiges auf, das vielleicht erahnen lässt, dass die direkte Ablösung des Corona-Tamtams durch das Kriegs-Trara doch den hiesigen Herren ganz gelegen kommt und einer gewissen logischen Folgerichtigkeit nicht unbedingt entbehrt. Ansonsten […]
Anarchismus und der nationale Befreiungskampf (1976), von Alfredo Maria Bonanno
Einleitung der Soligruppe für Gefangene In unserer Reihe zu Staat-Nation und Anarchismus haben wir den Text Anarchismus und der nationale Befreiungskampf aus dem Jahr 1976 von Alfredo Bonanno übersetzt, der 1976 von Bratach Dubh Edition unter dem Titel Anarchism and … Continue reading