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Farbe gegen Nazi-Treffpunkt


Chemnitz, 5. Juli 2022

Antifaschist*innen haben in der Nacht vom 04.Juli zum 05.Juli den Gasthof und Pension Elli Krößner mit Farbe angegriffen. Dieser war unter anderem Ort der Parteigründung der Freien Sachsen.

In der Nacht von Montag dem 04.07.2022 zum Dienstag dem 05.07.2022 regnete es ein wenig Farbe auf den Gasthof und Pension Elli Krößner in Hartmannsdorf. In diesem Gasthof fand am 25.02.2021 die Parteigründung der Freien Sachsen statt. Dazu häufen sich mehrere Veranstaltungen der AfD. Dass der Gasthof Elli Krößner nicht davor zurückschreckt, regelmäßig einen Raum und eine Bühne für Faschist*innen zu stellen, zeigte sich erneut am 05.Mai 2022, als Jürgen Elsässer diese nutzte, um vor Ort die Lesung seiner Autobiografie abzuhalten. Dazu luden unter anderem auch Pro Chemnitz und die Freien Sachsen ein. Wir nehmen es nicht hin, dass in Hartmannsdorf ein Gasthof ein regelmäßiger Anlaufpunkt und Vernetzungsstelle für Neonazis ist und setzen mit dem Angriff ein klares Zeichen der Unerwünschtheit. In Chemnitz und Sachsen gibt es viele Immobilien in den Händen von organisierten Faschist*innen. Wir rufen euch dazu auf: greift diese an und macht die Räume der Szene sichtbar!

Quelle: Indymedia (Tor)

Angriff auf Wohnhaus mit Wahlkreisbüro des Markus Frohnmaier (AfD)

Schafhausen (Weil der Stadt), 30. Juni 2022

In der Nacht vom 29. auf den 30. Juli haben wir das Haus von Markus Frohnmaier in der Neuffenstraße 4 in Weil der Stadt-Schafehausen angegriffen.

Markus Frohnmaier ist aktueller Sprecher und stellvertretender Landesvorsitzender der AfD BW und sitzt für die AfD im Bundestag.
Frohnmaier ist seit 2015 in der AfD aktiv, hat die „Junge Alternative“ mit aufgebaut und war einige Jahre deren Landesvorsitzender in BW. Er gehört zu den Hardliner innerhalb AfD, so zählt er zu den Erstunterzeichnern der Erfurter Resolution („Gründungserklärung“ des Flügels) und sprach als Redner beim sogenannten Kyffhäusertreffen (Treffen des faschistischen Flügels).

Aktuell ist von Frohnmaier in der Presse zu lesen, weil er als Sprecher der AfD die Auseinandersetzung rund um den AfD Landesparteitag in Stuttgart in bekannter AfD-Manier hetzerisch kommentiert.
Nachdem durch öffentlichen Druck der AfD die Halle für ihren Landesparteitag aufgekündigt wurde, kann dieser nun durch eine Klage der AfD doch am 2. und 3. Juli in Stuttgart stattfinden.
Einen Vorgeschmack in welche Richtung sich der kommende Landesparteitag und damit und auch die Zukunft der AfD BW entwickeln kann, zeigt bereits der Bundesparteitag der AfD, der am vergangenen Wochenende in Riesa stattgefunden hat:
auch wenn der faschistische Flügel um Höcke noch nicht an der Spitze des Bundesvorstand steht, konnten er doch seinen Einfluss erheblich ausbauen und die Partei ein weiters mal nach Rechts führen.

Ähnliche Tendenzen sind auch beim kommenden Landesparteitag der AfD BW zu erwarten. Nachdem Alice Weidel den Posten der Landesvorsitzenden räumt (eigentlich sollte sie den zerstrittenen Landesverband befrieden), steht der Platz frei für Kandidaten, die diesen Kurs auch in Baden Württemberg weiter befeuern.

Sowohl die gewonnene Klage der AfD, als auch die stetige Entwicklung nach Rechts innerhalb der AfD verdeutlichen für uns erneut die Notwendigkeit selbst konsequent gegen Rechts vorzugehen und ihre Hetze nicht unwidersprochen stehen zu lassen.

Deshalb haben wir Markus Frohnmaiers Familienhaus (mit seinen Eltern Jutta und Wolfgang Frohnmaier) und Wahlkreisbüro in der Neuffenstraße 4 mit Buttersäure verunreinigt, mit Farbe beschmiert und den Schriftzug Fuck AfD/ Scheiß Nazis hinterlassen.

Denn ganz egal ob Landeparteitag oder zu Hause.
AfD’ler sein bedeutet Probleme kriegen.

Quelle: Indymedia

Auto der „LVZ Post“ angezündet

Leipzig, 27. Juni 2022

In den frühen Morgenstunden des 27.6. haben wir ein Auto der LVZ Post auf der Herrmann-Liebmann Straße angezündet. Auch wenn es ein wenig gedauert hat, haben wir es so geschafft für uns eine Antwort auf die letzte Hausdurchsuchung in Connewitz zu formulieren.

Es gab leider keine kollektives Zusammenkommen von allen die potentiell auch betroffen sind von der Repression, aber vielleicht gibt das unsere aktuelle Stärke nicht her. Das heißt nicht dass wir den Preis für ihre Repression nicht erhöhen können. Wir können die Bullen in kleineren Gruppen angreifen in Momenten auf die sie sich nicht vrobereiten. Es gibt nen Haufen anderer Möglichkeiten die Repressionsmaschinerie zu sabotieren. Die LVZ zum Beispiel arbeitet eng mit den Bullen zusammen (bei der letzten Durchsuchung erst wurden ihr Infos gesteckt, die dann ungeprüft abgedruckt werden). Schlüsseldienste wie der „schluesseldienst-leipzig.de“ auf der Kurt-Eisner Straße wurden schon bei Durchsuchungen gesichtet, prahlen auf ihrer Webseite mit der Zusammenarbeit mit den Behörden und haben neben einer großen Fensterfront auch meistens ein Auto vor der Filiale parken. Weitere Ziele wie Knastprofiteur*innen sind einfach findbar. Wenn uns die Straße genommen wird gilt es sich die Nacht zu nehmen.

Für die sozialdemokratischen Journoversteher*innen schonmal präventiv: Pressefreiheit ist immer die Freiheit vor dem Staat nicht vor der Wut der Betroffenen von eurer beschissenen Lohnarbeit!

Viel Kraft wünschen wir allen betroffenen von Hausdurchsuchungen!

Ein Leben voller Angst und Leid wünschen wir dem übergriffigen Verräterschwein J.D.!

Against the state, for Anarchy and free Lina!

Quelle: Indymedia (Tor)

Burschenschaft mit Farbgläsern angegriffen

Leipzig, 22. Juni 2022

Wir haben in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch gegen Mitternacht die Burschenschaft in der Karl-Heine-Strasse (Leipzig) mit Farbgläsern angegriffen.

Wir sind krass wütend, dass die Snitch mit den Cops gelabert hat!!! J.D. hat auf jedenfall das goldene Stück Scheiße für Schäbigkeit verdient. Das miese Schwein wird jedoch insgeheim wissen, dass unsere Leute ihn irgendwann kriegen!!

Dieser krasse Schlag gegen uns kann ein Gefühl der Ohnmacht auslösen. Wir müssen aber weitermachen und versuchen uns nicht lähmen oder einschüchtern zu lassen!!!

Wir stehen für militanten Antifaschismus und werden weiterhin unsere Feinde sei es Nazis,Bullen oder Burschis mit allen notwendigen Mitteln bekämpfen und angreifen!

Solidarische Grüße an alle Freund_innen! ganz besonders an die, die gerade im Knast sitzen oder bald rein müssen und in den letzten wochen betroffen waren von Hausdurchsuchungen oder anderer Art der Repression.

Wir halten die Fresse und stehen zusammen!

Quelle: Indymedia (Tor)

Farbe und Steine gegen BLG Logistics

Bremen, 22. Juni 2022

In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni haben wir in der Bremer Innenstadt das Logistikunternehmen BLG mit Farbe und Steinen angegriffen. Unser Ziel war es die BLG als Kriegsprofiteur zu kennzeichnen und uns solidarisch mit den Streikenden zu zeigen!

Wer ist die BLG?

Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft ist ein global agierendes Seehafen- und Logistikunternehmen mit 100 Niederlassungen in 12 Ländern. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Bremen, genauer gesagt in einem Gebäudekomplex in Mitte, zu welchem auch das Gebäude des ehemaligen amerikanischen Generalkonsulats am Präsident-Kennedy-Platz zählt. Die BLG befindet sich mehrheitlich in der Hand der Stadt Bremen und ist mit 6000 Angestellten das Größte hiesige Logistikunternehmen.
Das Unternehmen kümmert sich insbesondere um den Transport von Automobilen und Containern, die über die Häfen in Bremen und Bremerhaven verschifft werden. Darüber hinaus transportiert die BLG Munition für Kriegswaffen in Hochseecontainern in die ganze Welt, bspw. in die Vereinigten Arabischen Emirate, Mexiko, Marokko und die USA. 2019 allein waren es 736 Container (rund 14 Mio. Tonnen) mit Munition, die verschifft wurden.

Damit profitiert die BLG – und mit ihr die Stadt Bremen – nicht nur von der viel zu geringen Bezahlung der hiesigen Hafenbelegschaft, sondern auch direkt von der Aufrechterhaltung von Krieg und Ausbeutung in vielen anderen Ländern.

Gegen die demokratische Heuchelei

Gegenwärtig inszeniert sich der deutsche Staat an der Seite der NATO als politische und militärische Kraft auf der Seite des moralisch Richtigen, Guten, Demokratischen und Freiheitlichen. Im Gegensatz zu Putins faschistischer und genozidaler Großraumpolitik, ist dass aber auch nicht so schwer.

Selbstverständlich wird Putins Eroberungsfeldzug ohne Waffen nicht aufzuhalten sein. Das Deutschland die Ukraine militärisch Unterstützt, kann aber nicht verdecken, dass die selben Politiker*innen, die das vorgehen Putins verurteilen, von den „legitimen Sicherheitsinteressen“ des NATO-Mitgliedsstaates Türkei gegenüber der kurdischen Selbstverwaltung sprechen. Was verurteilt wird und was unterstützt, darüber entscheiden machtpolitische und finanzielle Interessen. Menschenrechte und Kriegsverbrechen werden selektiv beachtet oder ignoriert. Die selbe Heuchelei zeichnet auch die deutsche Rüstungspolitik aus.

Gegenwärtig intensiviert der türkische Staat seine Bemühungen für ein neo-osmanisches Expansionsprojekt. Gleichzeitig bleibt die Türkei seit Jahren der größte Importeur deutscher Waffen. Dabei steigt das Volumen der Exporte, trotz des offiziell verhängten “teilweisen Rüstungsexportstopps“, immer weiter. 2019 allein waren es – bei einem Gesamtvolumen der Exporte von 823,6 Mio. Euro – 344,6 Mio. Euro Rüstungsgüter die an die Türkei verkauft wurden.

Westeuropäische Demokratien präsentieren sich gern als Bollwerk gegen Krieg und Diktaturen, spielen aber etwa dem türkischen Staat bei der Verfolgung kurdischer Aktivist*innen innerhalb der EU in die Hände. Deutsche Rüstungskonzerne liefern Waffen die direkt für extra-legale Hinrichtungen und Massaker benutzt werden. Nachweislich etwa MAM-L-Raketen die von Drohnen aus abgefeuert werden können und von der türkischen Armee z.B. in Rojava und Südkurdistan eingesetzt wurden.

Rüstungsindustrie und damit auch Rüstungslogistik ist ein mächtiges machtpolitisches Tool für den deutschen Staat und folgt niemals den tatsächlichen Bedürfnissen von Menschen, die sich gegen Invasionen zur Wehr setzen. Vielmehr zielt sie ausschließlich auf die Ausweitung der eigenen Macht.Das, ist deutsche Rüstungspolitik und sie basiert auf ganz gemütlicher Schreibtischarbeit – wie in den Büros der BLG – mit Blick auf die Wallanlagen …

Solidarität mit der streikenden Hafenbelegschaft!

Mut und Kraft für allen Mitstreiter*innen im Widerstand gegen den Krieg!

Kämpfe verbinden!

Standorte der BLG in Deutschland:
Berlin, Böblingen, Bremen, Bremerhaven, Butzbach, Cuxhaven, Dodendorf, Düsseldorf, Duisburg, Eisenach, Elsdorf, Emmerich, Erfurt, Falkenberg, Falkensee, Frankfurt, Hamburg, Hörsel, Kelheim, Koblenz, Krefeld, Leipzig, Ludwigsfelde, Melle, Neuss, Offenburg, Remshalden, Sindelfingen, Wackersdorf

Standorte der BLG International:
China, Indien, Italien, Malaysia, Polen, Russland, Slowenien, Südafrika, Türkei, Ukraine, USA

Aktienanteile:
Freie Hansestadt Bremen, Stadtgemeinde (50,4 %)
Finanzholding der Sparkasse in Bremen (12,6 %)
Panta Re AG (12,6 %)
Waldemar-Koch-Stiftung (5,9 %)

Quelle: Indymedia (Tor)

Steine und Farbgläser gegen Polizeiwache

Berlin, 17. Juni 2022

Gestern Abend hat eine kleine Gruppe von Freund*innen die Polizeiwache am Treptower Park angegriffen.

Diese kleine Aktion mag lächerlich erscheinen angesichts der ständigen Schickanen, Angriffe unnd Repressionen durch die Bullen.
Aber auch wenn es immer nur ein paar Sekunden sind,in denen wir aus unserer Ohnmacht austreten, immerhin wehren wir uns gegen die immer enger werdenden Grenzen und die Arroganz der Bullen.

Wir wollen damit andere motivieren auch loszuziehen, ob mit Steinen, Farbe oder Feuer. Die Bullen sind angreifbar, ihre Wachen, ihre Autos und schlussendlich sie selbst und wir sollten sie angreifen, damit die Angst die Seite wechselt.

Passt dabei auf euch auf und Anna und Arthur halten’s Maul.

acat

Quelle: Kontrapolis (Tor)

 

 

Mehrere Personen beschädigten in der vergangenen Nacht eine Polizeidienststelle in Plänterwald. Nach den derzeitigen Erkenntnissen näherten sich kurz nach 23 Uhr vier Vermummte dem Gebäude in der Bulgarischen Straße und warfen diverse Steine sowie mit Farbe gefüllte Gläser gegen die Fassade. Selbige wurde dabei beschädigt, mehrere Fenster- und Türscheiben gingen zu Bruch. Zudem zündeten die Randalierenden einen Nebeltopf vor dem Eingang. Anschließend flüchtete das Quartett in den gegenüberliegenden Treptower Park. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Quelle: Polizei

AfD-Büro beschädigt

Magdeburg, 10. Juni 2022

Unbekannte haben nach Angaben der Polizei ein Wahlkreisbüro der AfD in Magdeburg beschädigt. Dies geschah in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte.

Es sei die Eingangstür des Büros durch Steinwürfe beschädigt worden, zudem seien an der Fassade des Gebäudes Schmierereien entdeckt worden. Die Polizei suche nach Zeugen der Tat.

Quelle: Volksstimme

Baufahrzeuge in A49-Betonwerk beschädigt

Stadtallendorf, Juni 2022

Unbekannte sind am Pfingstwochenende in das für den A49-Weiterbau errichtete Betonwerk eingebrochen und haben dort massiv randaliert, wie Polizeisprecher Martin Ahlich der OP bestätigte. Es sei ein voraussichtlich sechsstelliger Schaden entstanden, so Ahlich. Unter anderem seien acht Baufahrzeuge beschädigt worden, ferner wurden Computer zerstört und Stromleitungen gekappt.

Der Staatsschutz der Polizei, unter anderem für politisch motivierte Straftaten zuständig, übernimmt die weiteren Ermittlungen. Die Polizei hofft jetzt auf Zeugen, die in der Zeit zwischen Samstag und Montag rund um das Betonwerk verdächtige Beobachtungen gemacht haben.

Das Betonwerk befindet sich direkt neben dem früheren TNT-Zwischenlager am Stadtrand von Stadtallendorf.

Quelle: Oberhessische Presse

Steine und Farbe gegen sächsische Landesvertretung

Berlin, 5. Juni 2022

Am 10. Juni jähren sich zum zweiten Mal die Razzien und DNA-Abnahmen, die schließlich im Antifa Ost Verfahren mündeten. Deshalb haben wir in der Nacht zum 05. Juni die sächsische Landesvertretung in Berlin mit einem Bitumen-Löscher und Steinen angegriffen.

Seit dem Prozessbeginn des sogenannten Antifa-Ost Verfahrens am OLG Dresden gegen die ersten vier Angeklagten fragen wir uns, wie Solidarität aussehen kann.

Es ist in diesem Strukturverfahren nicht einfach so, dass es wenige trifft und damit alle gemeint sind. Es geht dem Staat nicht allein um Abschreckung und Zermürbung aufgrund der Länge, Kosten und hohen Straferwartungen in diesem Verfahren. Wie die SAO treffend und warnend klar stellt: „Denn sollte es zur Verurteilung nach §129 kommen, hat sich die Justiz einen neuen Präzedenzfall geschaffen, wonach die Verfolgung von politischen Gruppen maßgeblich erleichtert sein wird. Dann brauchen sie keine gemeinsamen Kassen, regelmäßige Treffen oder Mitgliederlisten mehr suchen, um zu verurteilen. Nachdem die „kriminelle Vereinigung“, wie auch „Landfriedensbruch“, eine Verurteilung ohne den Nachweis direkter Tatbeteiligung zulassen, soll nun nicht mal mehr eine feste Zugehörigkeit zu einer Gruppierung erforderlich sein“.

In den hier verhandelten Aktionen geht es konkret um militanten Antifaschismus. Was jedoch hinter 129er-Verfahren des Staatsschutzes steht, ist die Zielrichtung, dass Gegengewalt also mögliche solidarische militante Begleitung von unserer Seite erstickt werden soll, ob gegen Nazis, die Bundeswehr, Antifeminist:innen, den Parlamentarismus oder gegen Konzerne, die unsere Lebensgrundlagen zerstören.

Somit gibt es für uns zwei klare Argumente, um – neben der grundsätzlichen Haltung, Solidarität als Teil unseres Handelns zu betrachten – diesen Prozess zu verfolgen: die Unterstützung, Propagierung und somit das Aufrechterhalten von Formen des militanten Antifaschismus und der Strukturen, die dafür benötigt werden. Und die Erkenntnis, dass wir alle, die gegen die herrschenden Verhältnisse kämpfen, die Auswirkungen dieses Verfahrens zu spüren bekommen werden.

Daraus ergeben sich seit Bekanntwerden der Ermittlungen und der massiven Repression, wie der Gefangenschaft einer der Angeklagten, die Fragen: wo bleibt unsere Bezugnahme? Wo bleiben die Gegenwehr und die Verteidigung unserer Ideen? Warum ist es so still von unserer Seite aus, bei diesem gravierenden Angriff von Seiten des Staates?

Eine Antwort vermuten wir in der Art und Weise erkennen zu können, wie antifaschistische Aktionen durchgeführt werden. Zu all diesen Taten beispielsweise, die hier verhandelt werden, gab es keine Bekenner:innenschreiben und wir sind ungeübt solche Aktionen dann trotz dessen zu begleiten, zu diskutieren oder auch zu kritisieren. Ein Muster, das wir auch im Bezug auf andere antifaschistische Aktionen sehen, von denen wir, wenn überhaupt, nur aus der Presse erfahren oder wenn es zu Repression kommt. Für uns ist es bisher schwer als Bewegung Bezug zu nehmen, sich damit zu identifizieren, geschweige denn, ähnliche Mittel aufzugreifen.

Eine Antwort liegt vermutlich auch in der Schwere des staatlichen Angriffs, welcher es riskant erscheinen lässt, von sich aus den ersten Stein zu werfen. Vielleicht auch, weil von Seiten der Angeklagten nie etwas geschrieben oder veröffentlicht wurde.

Ein Grund könnte auch in der Art eines solchen Strukturverfahrens stecken, das immer damit zu kämpfen hat, dass Menschen zusammen gewürfelt werden, auf der Anklagebank und in den Solibündnissen. Sie haben sich nicht ausgesucht da hinein zu geraten, oder zumindest nicht damit gerechnet in dieser Konstellation zusammen zu sein.

Ein anderer Grund mag die Veröffentlichung mehrerer Outcalls zu sexualisierter Gewalt eines Beschuldigten sein und die schleppende Positionierung seines Umfeldes und des Soli-Bündnisses.

Wir wollen nicht so tun, als wäre für uns alles ein klarer Fall und Solidarität die bedingungslose Konsequenz jeder Repression. Wir wollen aber darüber diskutieren, inwiefern Solidarität und das Mitdenken von Repression in unseren Kämpfen ein essentieller Teil davon ist, weiter das tun zu können, was wir für richtig halten. Vor den Aktionen, nach den Aktionen, wenn wir hinter Gittern sitzen und wenn die Angst vor Konsequenzen unser Handeln mehr beeinflusst, als wir es uns eingestehen wollen.

Zuletzt vielleicht noch die Klarstellung, was wir mit einer militanten Begleitung meinen. Damit meinen wir öffentlich Geschriebenes und Aktionen, die uns und vor allem den Angeklagten und Beschuldigten aufzeigen, dass wir Teil ihrer und sie Teil unserer Kämpfe sind und wir damit auch die Konsequenzen teilen, die mit diesem Bekenntnis einhergehen und zeigen, dass wir hinter angeklagten Taten stehen und diese weiter führen.

Unabhängig davon, inwieweit die Angeklagten sich selber mit den Taten identifizieren, unabhängig von den konkreten Personen, die auf der Anklagebank sitzen, unabhängig davon, ob wir die Aktionen, die verhandelt werden richtig finden oder kritisieren oder ob wir uns selber in antifaschistischen Kämpfen verorten; dieser Angriff des Staates auf die vier Angeklagten und weiteren Beschuldigten soll sie brechen, heraus ziehen aus Strukturen oder von Strukturen isolieren und er wird es nicht dabei belassen.

Dieses Verfahren hat auch deswegen große Relevanz, weil die Ende 2019 gegründete Soko LinX lange keine Erfolge zu präsentieren hatte. Umso wichtiger war es für sie endlich mal einen Gerichtsprozess daraus zu werden zu lassen, begleitet von großem medialen Aufsehen und unterfüttert mit der ein oder anderen durchgestochenen Information, veröffentlicht in rechten Medien.

Die sächsischen Behörden haben nicht nur gute Kontakt zu Neonazis und Rechtskonservativen, sie sind auch selber Teil dieser Strukturen. Unter anderem das MEK Dresden, welches 2018 mehr als vierzehntausend Schuss Munition stahl, um damit ein Schießtraining bei einem Nordkreuz-Prepper zu bezahlen. Es sind die herrschenden Verhältnisse in denen sich Nazistrukturen fortsetzen und auf fruchtbaren Boden treffen. So gelten unsere Angriffe nicht nur organisierten Nazistrukturen sondern auch den Behörden.

Sich in die herrschenden Verhältnisse einzumischen ist nicht nur insofern Teil unserer Lebens, dass wir hier und da eine Aktion dagegen machen, sondern insofern, als dass wir uns damit aufeinander beziehen und ein Netzwerk aufbauen wollen, das es uns ermöglicht in diesen Verhältnissen sowohl zu leben als auch zu kämpfen. Wenn wir unsere solidarisch militante Begleitung nicht intensiver verfolgen, werden Aktionen, wie die körperliche Gewalt gegen Neonazi-Kader, Tropfen bleiben auf einem Stein, der nach wenigen Jahren in Form von Resignation und Rückzug ins konforme Leben, auf uns zurück fallen wird.

Freiheit und Glück für Lina und die anderen Angeklagten!

Quelle: kontrapolis.info (Tor)

 

Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag mehrere Glasscheiben der sächsischen Landesvertretung in Berlin zerstört. Zudem besprühten sie die Fassade großflächig mit schwarzer Farbe, wie die Berliner Polizei mitteilte.

Mehrere Zeugen hätten die Polizei gegen 2.45 Uhr alarmiert. Sie hatten demnach beobachtet, wie vier Vermummte das Gebäude in der Brüderstraße in Berlin-Mitte mit Pflastersteinen bewarfen und mit Farbe besprühten. Anschließend flüchteten sie auf Fahrrädern in Richtung Alexanderplatz.

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen. Erkenntnisse zu den Hintergründen der Tat gebe es noch nicht, sagte eine Polizeisprecherin. Die Farbschmierereien beinhalteten keinen Schriftzug.

Der Leiter der Landesvertretung, Staatssekretär Conrad Clemens, reagierte betroffen. „Wer Scheiben einschlägt, nimmt bewusst in Kauf, dass Menschen verletzt werden“, sagte er. In dem Gebäude sei ein Beschäftigter eines Sicherheitsdienstes gewesen, zudem wohne der Hausmeister dort. Er habe einen Stein in der ersten Etage des Gebäudes gefunden, schilderte Clemens. „Hier ist alles voller Glasscherben.“ Der Schaden sei beträchtlich.

Clemens ging von einer geplanten Aktion aus. Aus seiner Sicht war den Tätern bewusst, dass sie nur wenige Minuten Zeit hatten, bevor der Sicherheitsdienst die Polizei alarmiert. Allerdings könne er keinen aktuellen Anlass als Hintergrund für die Tat erkennen, sagte Clemens der Deutschen Presse-Agentur.

Quelle: B.Z.

 


Transporter an Mercedes-Autohaus angezündet


Leipzig, 4. Mai 2022

In der Nacht zu Mittwoch brannten mehrere Transporter auf dem Gelände eines Mercedes-Benz-Autohauses in der Torgauer Straße in Leipzig-Heiterblick. Wie die Polizei mitteilte, zündete ein unbekannter Tatverdächtiger gegen 2.15 Uhr zunächst einen Transporter an. Die Flammen griffen auf zwei nebenstehende Fahrzeuge über, die ebenfalls auf dem frei zugänglichen Parkplatz des Autohauses parkten. Alle drei Mercedes-Sprinter brannten vollständig aus.

Die Feuerwehr kam zum Einsatz und löschte den Brand. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des entstandenen Sachschadens konnte noch nicht beziffert werden. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen. Nach Auswertung erster Hinweise werde derzeit von einem Tatverdächtigen ausgegangen, heißt es seitens der Polizei. Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Tat würden aktuell nicht vorliegen.

Quelle: LVZ